Von der Suite bis zum Einzeltool
System-Management: Unternehmen nutzen Sparpotential in Millionenhöhe nicht", lautet der Titel einer Pressemitteilung von On Technology. Nur wer sämtliche Möglichkeiten der automatisierten Softwareverteilung konsequent nutze, könne das IT-Budget pro PC und Jahr um 1000 bis 1500 Euro entlasten.
Dem aber sei im allgemeinen nicht so: Eine aktuelle Umfrage, die der Hersteller beim Beratungsunternehmen Maisberger & Partner in Auftrag gegeben hat, weist zwar nach, dass mehr als 90 Prozent der deutschen Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern ein entsprechendes Produkt im Einsatz haben.
Die Anwender profitieren jedoch selten vom gesamten Sparpotential. Entweder werden nicht alle PCs, Notebooks und PDAs mit dem System verwaltet, oder nur ein Teil der Funktionen wird wirklich genutzt - bloss 35 Prozent der Umfrageteilnehmer nehmen zum Beispiel die Hilfe des Softwareverteilungssystems auch bei der besonders zeitaufwendigen Installation von Betriebssystemen in Anspruch.
Kernaufgabe: Weniger Aufwand
Die automatische Softwaredistribution ist nur ein Teil der als "Desktop Management" oder "Client Management" bekannten Disziplin. Die Kernfunktion sämtlicher solcher Systeme ist indes simpel: Alle Aspekte der Installation, Verwaltung und Überwachung der im Unternehmen vorhandenen Arbeitsstationen werden von einer zentralen Konsole aus gesteuert und wenn immer möglich ganz ohne Zutun eines Administrators automatisch abgewickelt.
Jedes einzelne Gerät wird bereits bei seiner Bestellung erfasst und vom Client-Management-System von der Installation bis zur Entsorgung begleitet; die Hersteller sprechen deshalb oft auch von "Lifecyle Management".
Der Arbeitsaufwand soll dabei erheblich sinken, die "Turnschuh-Administration", bei der das IT-Supportpersonal bei jedem einzelnen PC von Hand eingreifen muss, wird im Idealfall überflüssig. Die verschiedenen Funktionsbereiche sind in den einzelnen Produkten mit unterschiedlicher Gewichtung implementiert:
Inventarisierung: Die im Netzwerk vorhandenen Geräte, Hardwarekomponenten und Softwareanwendungen werden von einer zentralen Stelle aus automatisch erfasst und in einer Datenbank abgelegt. Das Inventar bildet die Basis für vielfältige Auswertungen und beantwortet Fragen vom Kaliber "wo ist ein veralteter Treiber installiert" oder "wie viele PCs laufen bei uns noch mit Windows 3.1".
Lizenzverwaltung: Die nächste Stufe nach der Inventarisierung: Die Nutzung der auf den einzelnen Clients oder auf Servern installierten Softwarepakete wird nach Kriterien wie Benutzer, Zeitpunkt und Dauer laufend ermittelt. Der Zukauf neuer Lizenzen lässt sich auf Basis dieser Angaben dem Bedarf anpassen und der korrekten Kostenstelle zuordnen. Wird auch "Software Metering" oder "Usage Management" genannt.
Softwareverteilung: Anwendungen, Treiber und Betriebssysteme werden von einem zentralen Server aus automatisch installiert und instand gehalten. On Technology spricht von der "Kerndisziplin im System-Management", aber ohne korrektes Inventar macht die automatische Softwaredistribution nur bedingt Sinn.
Fernüberwachung, Fernsteuerung und Fernkonfiguration: Der Administrator kann die PC-Arbeitsstationen im Netz zentral steuern und konfigurieren. Die meisten Produkte ermöglichen die detaillierte Verwaltung aller denkbarer Parameter von der Lüfteraktivität bis zur Registry-Konfiguration übers Netz. Einige Pakete enthalten zudem die eigentliche Remote-Control-Funktion zur Fernsteuerung des gesamten Client; dies ist bei der Wartung von Workstations ebenso von Nutzen wie für Support- und Schulungszwecke. Andere Pakete setzen auf externe Fernsteuerungslösungen von Drittherstellern.