Intel dominierte Computex 2008

Die diesjährige IT-Fachmesse Computex in Taipei stand ganz im Zeichen von Intels Atom. AMD präsentierte eine Centrino-Konkurrenz.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/11

     

Intel stellte am ersten Ausstellungstag seine zwei bisher unter dem Codenamen «Diamondville» bekannten Atom-Varianten N230 und N270 vor, die beide mit 1,6 GHz getaktet sind. Der Atom N270 ermöglicht schnellere Netbooks, während der Atom N230 für sogenannte Nettops, also Low-Cost-Desktops, gedacht ist. Zudem präsentierte Intel an der Computex 2008, die vom 3. bis zum 7. Juni dauerte, seine wohl letzte Chip-Generation mit der klassischen Aufteilung in CPU, North- und Southbridge. Die Allround-Chipsätze der 4er-Serie P45, P43 sowie die Versionen G45 und G43 mit integrierter Grafik verfügen aber ansonsten kaum über Neuerungen.



Konkurrenz erhält Intels Atom von den an der Computex vorgestellten Tegra-Prozessoren von Nvidia. Der Tegra 600 und der Tegra 650 sind Single-Chip-Lösungen für Mobile Internet Devices (MID) und bestehen aus einem ARM11-MPCore und einer GeForce-Grafikeinheit. Nvidia setzt also ausgerechnet auf ARM, Intels Erzfeind in Sachen Smartphone-Prozessoren. Die Tegra-Chips lassen sich über einen 16 respektive 32 Bit breiten Speicherbus verwalten und sind zudem mit Komponenten wie einer Display- und HDMI-Schnittstelle, NAND-Flash-Speicher, USB-Ports und einer Security-Engine ausgerüstet.




Der Tegra 600 taktet seinen ARM-Core mit einer Frequenz von
700 MHz, während der grosse Bruder Tegra 650 mit einer Taktrate von 800 MHz arbeitet. Nach Einschätzungen von Nvidia kommen noch in diesem Jahr erste Tegra-Produkte auf den Markt. Der Preis für die Geräte soll bei rund 200 Dollar beginnen. Ebenfalls ganz im Zeichen von Intels Atom stehen die jüngsten Eee PC von Asus. Gleich drei neue Versionen des Billig-Notebooks sowie
Prototypen des Nettops Eee Box, also der Desktop-Variante, zeigte Asus an der Computex. Die Eee-Modelle 901, 1000 und 1000H ähneln sich stark, die 1000er-Varianten verfügen allerdings über ein 10-Zoll-Display und mehr Speicherkapazität. Die stationäre Version des Eee PC läuft wie die Notebooks mit einem Atom-Prozessor, und zwar mit dem mit 1,6 GHz getakteten Atom N230.



Auch die neuen Produkte von Canonical und Xandros orientieren sich an Intels Atom. Die beiden Linux-Anbieter haben an der Computex Distributionen für mobile Geräte mit Intels Atom-CPU angekündigt. Als Basis dienen dabei die regulären Desktop-Ausgaben, die nun um die im Rahmen des «Moblin»-Projektes entwickelten Techniken erweitert werden sollen. Erste Geräte werden für 2008 erwartet.



AMD zeigte an der IT-Messe in Taipei seine jüngste Notebook-Plattform. Damit will AMD Marktführer Intel angreifen, der ebenfalls eine für Laptops spezialisierte Produktpalette anbietet. Das Herz der unter dem Namen Puma entwickelten Plattform bilden die ebenfalls neu vorgestellten Dual-Core-Prozessoren Turion X2 Ultra, die mit mobilen Grafikprozessoren aus der Serie ATI Radeon HD 3000 gepaart werden. Mit Fujitsu Siemens Computers will Ende Juli der erste Hersteller Notebooks mit der Puma-Plattform lancieren. Des weiteren stellte AMD an der Computex seine Vierkern-Opterons für Server und Workstations mit einer CPU-Fassung zur Schau. Die Chips beinhalten den Budapest-Kern, wobei es sich im Wesentlichen um einen Barcelona-Core handelt. Verbaut werden sollen die neuen CPUs beispielsweise von Hewlett-Packard (HP), der seine Server Proliant ML115 und die Workstation xw4550 mit Quad-Core-Opterons anbieten will.

(abr)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER