Die Liste der Ankündigungen, die an der «Web 2.0 Summit» von letzter Woche in San Francisco gemacht wurden, ist lang. Der Aufstieg des Web 2.0 scheint weiterhin ungebremst.
Google präsentierte seine Gesundheits-Plattform «Google Health». Auf dem Portal sollen Nutzer in Zukunft ihre medizinischen Daten speichern. Die Informationen sollen so leichter an Ärzte weitergegeben werden können. Zudem sei die Gefahr eines Dokumenten- und Datenverlusts geringer, liess Google verlauten. «Google Health», in dem auch ein Suchdienst nach Informationen über Krankheiten und Fachärzte integriert ist, befindet sich momentan in der Beta-Testphase und soll 2008 online gehen. Rivale Microsoft kündigte kürzlich eine ähnliche Plattform an.
Die Redmonder präsentierten an der «Web 2.0 Summit» jedoch ein ganz anderes Produkt: «Popfly». Das ab sofort frei zugängliche Programm basiert auf Silverlight und Web Services und erlaubt die Zusammenstellung von Mashups aus bestehenden Web-Inhalten und deren Einbettung in eine selbst gestaltete Website. Mehrere User können dabei gemeinsam an einer Seite arbeiten.
Grössere Wellen schlug der Microsoft-Auftritt dank zwei interessanten Aussagen von CEO Steve Ballmer. Er kündigte an, bis 2012 jedes Jahr zwanzig Firmen übernehmen zu wollen, für jeweils 50 Millionen bis eine Milliarde Dollar. Im Fokus stehen eher kleinere Unternehmen. In Frage kämen durchaus auch Open-Source-Firmen, meinte Ballmer. Auch ein Vergleich zwischen Google und der eigenen Suchtechnologie durfte nicht fehlen: «Wir stecken noch in den Kinderschuhen», bilanzierte der Microsoft-CEO. Er zeigte sich aber zuversichtlich, eines Tages zum Konkurrenten aufzuschliessen.
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Adobe gibt’s News aus San Francisco: CEO Bruce Chizen kündigte an, dass nach Photoshop Express und Premiere Express bald alle Anwendungen von Adobe über das Internet nutzbar sein sollen. Aktuell wäre zwar wohl noch lokal auf einem Rechner installierte Software für die meisten Anwender optimal, aber spätestens in etwa zehn Jahren werde das bestimmt anders sein, meint Chizen. Er erwähnte auch, dass Adobe in seinen Flash-Player eine VoIP-Funktion integrieren will. Damit solle ein universeller Kommunikations-Client entstehen.
Last but not least kündigte
Cisco an der «Web 2.0 Summit» EOS an, ein «Entertainment Operating System». EOS soll laut Dan Scheinman, Chef von Ciscos Media Solutions Group (CSMG), eine offene Software-Plattform für Web-2.0-Anbieter sein.
(mv)