Visualisierung und Workflows

Windows Vista, Office 12 sowie neue Tools und Plattformerweiterungen standen im Zentrum von Microsofts Entwicklerkonferenz.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/17

     

Rund 7000 Entwickler aus
48 Ländern pilgerten Mitte September an die PDC (Professional Developer Conference) nach Los Angeles, um sich aus erster Hand über kommende Microsoft-Technologien zu informieren. Der Softwareriese geizte denn auch nicht mit Neuigkeiten. So wurden Office 12 zum ersten Mal präsentiert, neue Details zu Windows Vista gezeigt und eine Reihe von neuen Werkzeugen und Plattformerweiterungen angekündigt.


Fenster mit Aussicht

Bill Gates, der traditionsgemäss die Eröffnungs-Keynote hielt, hob in seiner Rede vor allem hervor, dass das Arbeiten mit dem PC durch Windows Vista und Office 12 um einiges einfacher werden soll. Windows Vista soll mehr Sicherheit und Zuverlässigkeit bieten und Informationen besser visualisieren können. Zu den neuen Darstellungsfunktionen zählt eine Sidebar, die Echtzeitinformationen wie Uhrzeit,
E-Mail-Verkehr oder News anzeigt. Dabei werden Entwickler auch selber sogenannte Gadgets schreiben können, mit denen sich die Sidebar weiter aufpeppen lässt. Im Rahmen der Vista-Präsentation wurden auch das neu gestaltete Startmenü, die Miniatur-Preview-Ansichten von Dokumenten, die integrierte RSS-Engine und die Virtual Folder Technologie gezeigt, mit der sich Dateien anhand von Metadaten (auch ohne WinFS!) ad hoc umgruppieren und ordnen lassen. Die Metadaten werden auch von der integrierten Desktop-Search-Engine ausgewertet, was die Suchergebnisse verbessert.


Attacke auf Adobe/Macromedia

Ebenfalls angekündigt wurde die Produktlinie Microsoft Expression, die sich aus den drei Gestaltungswerkzeugen mit den Codenamen «Acrylic» (siehe auch Test in InfoWeek 14/2005), «Sparkle» und «Quartz» zusammensetzt. Während es sich bei Acrylic um ein Bildbearbeitungswerkzeug handelt, steckt hinter «Sparkle» eine Design- und Authoring-Umgebung, mit der sich die GUI von Anwendungen gestalten lassen, die auf der kommenden Windows Presentation Foundation (WPF; Codenamen Avalon) und XAML (Extensible Application Markup Language) basieren. «Quartz» ist ein standardkonformes Web-Design-Tool, das via CSS die punktgenaue Positionierung von Objekten zulässt und ASP.Net 2.0 unterstützen wird. Microsoft positioniert «Quartz» als direkten Konkurrenten zu Dreamweaver von Adobe/Macromedia. Auf Flash zielt die Display-Engine WPF/E (E steht für «Everywhere») ab. Dabei handelt es sich um ein Subset der Windows Presentation Foundation, mit der sich Avalon-Anwendungen basierend auf XAML mit überschaubarem Aufwand auf andere Plattformen portieren lassen sollen.


Workflow, Atlas und LINQ

Microsoft nutzte die PDC auch dazu, einzelne Plattform-Technologien und Spracherweiterungen vorzustellen:



Die Windows Workflow Foundation (WWF) ermöglicht die Programmierung von eigenen Workflows mit Hilfe von Visual Basic oder C# und einem grafischen Design-Werkzeug. WWF kann sowohl in eigenen Anwendungen als auch für die Erweiterung der Workflow-Funktionen in Office 12 eingesetzt werden. WWF wird ein fester Bestandteil von WinFX (Nachfolger des .Net Framework 2.0) werden.



ASP.Net «Atlas» ist der Codename für ein Web Client Framework zur Erstellung von asynchronen JavaScript-Applikationen, das zum Ziel hat, Roundtrips zwischen Client und Server bei Web-Anwendungen zu minimieren. Es beruht auf dem AJAX-Framework (Asynchronous JavaScript and XML) und wird in Visual Studio 2005 und ASP.Net 2.0 integriert.



Mit dem Projekt Language Integrated Query (LINQ) soll der Zugriff auf Daten aus C# und Visual Basic erleichtert werden. LINQ bietet dazu eine Reihe von Spracherweiterungen sowie zwei Frameworks (XLinq, DLinq) an, welches das .Net Framework/WinFX um eine einheitliche Abfragetechnik für Querying für Objekte, Datenbanken und XML erweitert. Mit LINQ wird der Zugriff auf Daten möglich sein, ohne dass sich der Entwickler mit Abfragesprachen wie SQL oder XQuery herumschlagen muss.




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