Vista: Virenschutz zwingend
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/22
Gemäss internen Tests des britischen Sicherheitspezialisten Sophos sind die neuen Sicherheitsmechanismen von Windows Vista gegenüber drei XP-Schädlingen der hauseigenen November-Top-10 machtlos. Diese drei Viren – Stratio-Zip, Netsky-P und MyDoom-O – machen laut Sophos derzeit rund 40 Prozent der zirkulierenden Virenflut aus. Allerdings liess Windows Vista die drei Schädlinge nur dann passieren, wenn sie über einen Web-Mail-Client eines Drittherstellers eingeschleust wurden. Der in Vista integrierte Mail-Client Windows Mail konnte dagegen die gesamte Top 10 der aktuellen Sophos-Virenliste stoppen.
In einer Stellungnahme erklärte Microsoft, dass es sich bei den Erkenntnissen von Sophos um keine Schwachstelle in Vista handle, sondern vielmehr um ein Social-Engineering-Problem. So sei für die Infektion jeweils eine Interaktion des Benutzers erforderlich gewesen.
Sowohl Sophos als auch Microsoft empfehlen – was jedermann schon von vornherein klar war –, auch unter Vista ein Antiviren-Tool einzusetzen. Diese sind im Markt allerdings noch rar. Lediglich McAfee, Sophos und F-Secure können derzeit mit Lösungen für die finale Fassung von Windows Vista aufwarten.
Symantec, Panda Software, CA und Trend Micro befinden sich mit ihren Produkten derzeit noch in der Testphase und wollen sie mehrheitlich bis zum Consumer-Marktstart von Vista am 30. Januar zur Verfügung stellen.