Swisscom darf mit Cinetrade gehen
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/06
Ohne Auflagen lässt die Wettbewerbskommission (Weko) die 49-prozentige Beteiligung von Swisscom am Filmrechtevermarkter Cinetrade zu. «Die Anhaltspunkte für eine Begründung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung haben sich in der vertieften Prüfung nicht bestätigt», lässt die Weko abschliessend verlauten.
Genau umgekehrt sieht dies Swisscable, der Branchenverband der TV-Kabelnetzbetreiber. Er wittert «die Gefahr, dass sich damit zwei Monopolisten zusammenschliessen». Einerseits verfüge Swisscom über das einzige flächendeckende Netz in der Schweiz, andererseits kontrolliere Cinetrade mit Teleclub einen Grossteil der helvetischen Pay-TV-Inhalte. Ein Zusammengehen der beiden Riesen gehe zulasten der Konsumenten, warnt Swisscable.
Die Reaktion des TV-Kabler-Verbands ist verständlich, will Swisscom doch noch im laufenden Jahr Fernsehen via ADSL in die Wohnzimmer liefern. Allerdings sind diesbezüglich noch Ausbesserungen notwendig, wie ein Swisscom-Feldtest mit 600 entsprechenden Set-Top-Boxen ergeben hat. Laut Michael Zumsteg, Leiter Breitbanddienste bei Swisscom Fixnet, weist die TV-Technik noch Mängel bei der Installation auf – vor allem bei der Verbindung zwischen dem ADSL-Anschluss und dem Fernsehgerät.