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Megatrend eHealth

Der Wechsel vom analogen zum digitalen Zeitalter, d.h. die Nutzung des Internet samt e-Mail und webbasierter Technologien, erfasst den Gesundheitsmarkt. Das SwissICT Magazin widmet sich dem Schwerpunkt eHealth und zeigt aktuelle Entwicklungen auf.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/10

     

SwissICT eröffnet die Fachbeiträge mit einem Interview mit Prof. Dr. Andreas Meier vom Forschungszentrum eHealth der Universität Fribourg. Er ist Leiter der Fachgruppe eHealth der SwissICT und hat mit seinem Mitarbeiter Dr. Henrik Stormer den Schwerpunkt konzipiert und die Fachbeiträge zusammengestellt.




SwissICT: In letzter Zeit taucht das Kürzel «e» vermehrt auf und wird verschiedenen Wortschöpfungen vorangestellt. Was bedeutet eHealth genau?



Andreas Meier: Unter eHealth oder Electronic Health versteht man den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen, um die Prozess- und Ergebnisqualität in der Patientenversorgung zu erhöhen, medizinische Informationen besser zu erschliessen sowie die Kommunikation und Kooperation zwischen den Leistungserbringern (Ärzte, Therapeuten, Labors, Krankenhäuser), Versicherungsinstituten, Leistungsbeziehern (Patienten) und öffentlichen Stellen zu fördern.



SwissICT: Wird eHealth zu einem neuen Hype, der in wenigen Jahren wieder vorbei ist?

Andreas Meier: Von Hype kann keine Rede sein, führen doch die umliegenden europäischen Länder stufenweise eine Gesundheitskarte ein. Auch die Schweiz springt auf diesen Zug auf und pilotiert entsprechende Techniken im Kanton Tessin.



SwissICT: Wo liegen die grössten Herausforderungen bei der Nutzung des Internets im Gesundheitsmarkt?

Andreas Meier: Aufgrund der hohen Sensibilität der Informationen werden hohe Anforderungen an die Vertrauenswürdigkeit der Verfahren – also an deren Qualität, an inhärente Datenschutz- und Sicherheitsmechanismen sowie Verfügbarkeit – gestellt.



SwissICT: Kann die SwissICT zu dieser Thematik etwas beitragen und falls ja, wo sehen Sie die Schwerpunkte der Fachgruppe eHealth?

Andreas Meier: Die Fachgruppe eHealth stellt sich folgende Fragen: Wo befindet sich die Schweiz im elektronischen Gesundheitsmarkt verglichen mit den europäischen Ländern? Welche Formate und Standards sind erfolgversprechend für den elektronischen Austausch von Gesundheitsdaten? Oder welche Sicherheits- und Datenschutzfragen müssen für die Gesundheitskarte und die entsprechenden Informationssysteme gelöst werden?



SwissICT: Im April konnten Sie das erfolgreiche Anwenderforum eHealth 2005 der SwissICT mit namhaften Referenten durchführen. Was ist ihre wichtigste Erkenntnis?

Andreas Meier: Die Schweiz liegt einmal mehr im Hintertreffen im Vergleich mit den umliegenden Ländern. Wir müssen uns also sputen, um in die europäische Liga aufsteigen zu können.



SwissICT: Welche Themen geht die Fachgruppe eHealth als nächstes an?

Andreas Meier: Es ist uns gelungen, an der Jahrestagung der Gesellschaft für Informatik in Bonn im September 2005 eine Forschungsveranstaltung über eHealth zu lancieren (siehe unter www.Informatik2005.de). Zudem kooperieren wir mit der Schweizerischen Gesellschaft für Medizinische Informatik SGMI (www.sgmi-ssim.ch) sowie mit der Initiative eGovernment des Bundes (www.ech.ch
), da wir unsere Kräfte bündeln wollen.



SwissICT: Wir danken Ihnen und Ihrem Mitarbeiter für die zusammengestellten Fachbeiträge und wünschen der Fachgruppe eHealth unseres Dachverbandes weiterhin viel Erfolg.



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