Freies, offenes Breitbandnetz
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2008/07
«Openaxs» lautet der Namen eines neu gegründeten Verbandes, der die Verbreitung von offenen, breitbandigen Glasfasernetzen vorantreiben will. Hinter dem Verband stehen nicht weniger als sieben Schweizer Energieversorgungsunternehmen, namentlich die Aziende Municipalizzate Bellinzona (AMB), Elektra Baselland (EBL), das Elektrizitätswerk des Kantons Thurgau (EKT), die Fribourger «Groupe E», die IWB (Industrielle Werke Basel), die Sankt Galler Stadtwerke (SGSW) sowie das Stadtwerk Winterthur. Die neuen Breitbandleitungen, so Openaxs, sollen «Anbietern und Kunden diskriminierungsfreien Zugang sowie volle Wahlfreiheit bei einer einzigartigen Angebotsvielfalt garantieren.» Diese Wahlfreiheit soll dadurch entstehen, weil die neuen Breitbandnetze allen Telekomunternehmen und Dienstanbietern offen stehen.
Offenbar scheint man mit dem Verband den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Wie Openaxs-Geschäftsführer Paolo Sebben gegenüber InfoWeek erklärt, hätten weitere potentielle Partner bereits Interesse an einer Verbandsmitgliedschaft angemeldet. «Unser Ziel ist es denn auch, möglichst viele Partner zu gewinnen. Auch wenn ein Breitbandnetz in der ganzen Schweiz unter dem Openaxs-Dach sehr optimistisch ist, arbeiten wir in diese Richtung.» Noch nicht an Bord ist bis anhin beispielsweise das EWZ (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich), welches seine Breitbandpläne bereits umsetzt. Man sei mit dem EWZ im Gespräch.
Laut einer Untersuchung der Berater von Arthur D. Little wird sich im Telekommarkt Schweiz in den nächsten Jahren nicht viel bewegen. Die Gründe für diese Aussage: Zum einen würden die regulatorischen Rahmenbedinungen im DSL-Wholesale-Bereich Wettbewerb verhindern, zum anderen achte der Schweizer Kunde nicht so sehr auf günstige Angebote. So tendiere etwa eine Swisscom dahin, die Angebote aufzustocken anstatt die Preise zu senken.
(mw)