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Ankündigungslawine an der LinuxWorld

Linux scheint im Enterprise-Umfeld fest etabliert. Die Desktop-Bemühungen scheinen aber nichts zu fruchten.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/14

     

HP hat an der LinuxWorld Conference & Expo, die vom 8. bis 11. August in San Francisco über die Bühne ging, eine wahre Linux-Offensive angekündigt. So ist geplant, in Europa und den USA vier neue Linux Expertise Centers inklusive Data-Center-Testumgebungen für Entwickler zu erstellen. Daneben wurden über 200 auf die hochverfügbaren Integrity-Nonstop-Server zugeschnittene Open-Source-Pakete von Apache bis Zope zur Verfügung gestellt. Zudem zeigte HP Virus Throttle, eine Sicherheitstechnologie, die Linux-Server schützen soll. Das Linux-Engagement wird mit einem «beindruckenden Wachstum von Produkten und Services auf Open-Source-Basis während der letzten zwei Jahre» begründet.


Grids und Firefox bei IBM

Ähnliches weiss auch Oracle zu berichten. Während der letzten 12 Monate hätte man beobachtet, dass Kunden Datenbanken nun produktiv auf Linux laufen lassen anstatt nur herumzutesten. 20 Prozent der Oracle-Kunden würden heute bereits Linux einsetzen, über 50 Prozent sollen es in 5 Jahren sein, so Oracle-Vize Charles Philips.
Mit IBM markierte zudem ein drittes IT-Schwergewicht Präsenz an der LinuxWorld. Die Workplace-Desktop-Software soll in Zukunft Firefox unterstützen, genauso wie ab dem dritten Quartal mittels eines Firefox-Plug-ins auch auf Domino-Daten zugegriffen werden kann. Daneben wurden in San Francisco die ersten IBM-Support-Angebote für den Open-Source-Java-Application-Server Apache Geronimo vorgestellt, genauso wie die Komplettlösung Grid and Grow enthüllt wurde. Bei Grid and Grow handelt es sich um ein Grid-Einsteigerpaket bestehend aus Hard- und Software sowie Services.


Sun sägt Linux-Desktop ab

Während Linux im Server- und Enterprise-Umfeld immer wichtiger wird, hapert’s mit den Desktop-Bemühungen. Den verschiedensten Initiativen während der letzten 12 Monate zum Trotz besitzt Windows noch immer einen 90-Prozent-Anteil. Als Eingeständnis an das Scheitern kann Suns Abgesang an das Java Desktop System (JDS, Codename «Mad Hatter») gewertet werden. Das JDS soll zwar nicht ganz begraben, künftig aber für Entwickler positioniert werden. Suse versucht es derweil durch die Öffnung des eigenen Desktops unter dem Namen OpenSuse als Community-Projekt mit externen Entwicklern – eine erste Beta ist eben erschienen.


Das wichtigste von der LinuxWorld

AMD zeigte SimNow, eine Emulationstechnik, um neue Chipgenerationen vorab zu emulieren.



Dell und Novell partnern mit MySQL und verkaufen deren Datenbank.



Die Open Source Development Labs planen mit der Initiative Patent Commons eine Art Pool für Patente für den Open-Source-Gebrauch.



Die an der LinuxWorld gegründete Firma JamboWorks will das CMS-System Mambo fit für den Business-Einsatz machen.



HP plant Linux Expertise Centers und stellte über 200 auf die Integrity-Nonstop-Server zugeschnittene Open-Source-Pakete sowie die Linux-Server-Sicherheitstechnologie Virus Throttle vor.



IBM kündigte die Integration von Firefox mit Workplace und Domino an, bietet Services für Apache Geronimo und enthüllt das Grid-Einsteigerpaket Grid and Grow.



Red Hat erweitert das Red Hat Network um ein Monitoring-Modul.



Scalix lanciert eine kostenlose Community Edition des E-Mail-Servers OpenMail.



VMWare will offene Standards fördern und stellt den Source-Code und die Interfaces seines Hauptprodukts ESX Server im Rahmen des «VMWare Community Source»-Programms ausgewählten Partnern zur Verfügung.

(mw)


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