Zuviel Erfolg macht unsicher
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2005/07
Ist der Firefox-Browser tatsächlich sicherer als der Internet Explorer? Hat das Mac OS X weniger Lecks als Windows? Die Antwort lautet Nein, zumindest wenn man einem Sicherheitsreport von Symantec glaubt. Die Experten sind der Ansicht, dass Firefox und Co. nur deshalb einen sicheren Eindruck erwecken, weil sie als Ziel für Hacker bislang nicht attraktiv genug waren. Doch der Firefox wie auch das Mac OS befinden sich auf einem Höhenflug.
Symantec behauptet, in der zweiten Hälfte des letzten Jahres seien im Firefox 21 Sicherheitslücken aufgetaucht, im Internet Explorer deren 13. Firefox habe genau so viele Schwachstellen wie andere Lösungen, war von Symantec zu vernehmen, auch wenn dem Open-Source-Browser zu Gute gehalten wird, dass der Anteil der als «sehr gefährlich» eingestuften Lecks
kleiner ist als beim IE und die Schwachstellen zudem schneller geschlossen wurden.
Die Mozilla Foundation, die für die Entwicklung des Firefox verantwortlich zeichnet, reagierte postwendend. Zwar sei auch die Firefox-Software nicht frei von Fehlern, doch hätte der Browser nicht annähernd so viele Lücken wie der IE – daran würde auch die steigende Popularität nichts ändern. Allein schon die Tatsachen, dass auf
ActiveX verzichtet werde und der
Browser nicht ins OS integriert sei, werden als grosse Vorteile genannt.
Beinahe identisch ist die Situation beim Mac OS X, wie im Internet Security Thread Report von Symantec nachzulesen ist. Die steigende Popularität (siehe Kasten) mache den Mac attraktiver für Angriffe, und die Lecks dazu seien vorhanden. Symantec will 37 Sicherheitslücken im Unix-basierenden Betriebssystem gefunden haben, die bislang nur aufgrund der verhältnismässig geringen Mac-Verbreitung nicht ausgenutzt wurden. Doch auch für Apple wird lobend angemerkt, dass SicherheitsUpdates zumindest immer relativ rasch bereitstehen.
Zwar hat sich die Wachstumskurve des Firfox etwas abgeschwächt, nichtsdestotrotz wird auf Ende des Jahres ein Marktanteil von 10 Prozent (heute rund 6%) angestrebt. Nachdem bislang vor allem Privatanwender auf den Open-Source-Browser gewechselt haben, meldet die Mozilla Foundation, dass sich immer mehr Firmen für einen Wechsel interessieren würden.
Apple wird ein Mac-Hoch prognostiziert, hervorgerufen durch den
Riesenerfolg des iPod, wie Stanley Morgan berichtet. Diese Behauptung wird auch durch eine Umfrage bei iPod-Nutzern gestützt, bei der 19 Prozent angegeben haben, ihren Windows-PC durch einen Apple-Rechner ersetzen zu wollen. Zudem geht man davon aus, dass der erschwingliche Mac mini mithelfen wird, die Marktanteile von Apple steigen zu lassen.