Swisscom macht ADSL endlich Dampf
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/04
Schweizer Internet-User mit einem ADSL-Anschluss wissen es schon lange: Die vom Provider versprochenen Down- beziehungsweise Uploadraten ihres ADSL-Abonnements werden nie erreicht. Wie der «Kassensturz» des Schweizer Fernsehens nun aufgezeigt hat, liegen die Downloadraten bei einem 256-kbps-ADSL-Abo in der Regel im Bereich von 180 kbps. Besser hat der Internet-Anschluss via Kabelmodem der Cablecom abgeschnitten. Hier wurden immerhin Werte im Bereich von 240 kbps gemessen.
Die Erhebungen wurden von der Firma Cnlab und der Fachhochschule Rapperswil durchgeführt. InfoWeek hatte erste Ergebnisse dieser Tests bereits im Herbst publiziert. Schon damals war klar, dass die Leistungen der einzelnen ADSL-Provider praktisch identisch sind – alle beziehen ADSL ja bei der Swisscom. Zudem wurde festgestellt, dass der Hispeed-Zugang der Cablecom bei kleinen Files tendenziell schneller ist, bei grösseren Files ADSL aber die Nase vorn hat.
Laut Swisscom liegen die Gründe des Leistungsverlustes in der Sicherheit. Der «Kassensturz» hat es nun geschafft, die Swisscom zu einem Umdenken zu bewegen. Die Swisscom entschuldigte sich für die geringe Leistung, die nicht klar deklariert wurde, und versprach Besserung bis zum Herbst. Man werde die Kapazität im Netz erhöhen, so dass der Kunde in den Genuss der gesamten Geschwindigkeit kommt, die er aus der Werbung kennt, so Swisscom Wohlesale-Chef Christoph Brand.
(mw)