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Ab 1. Juli: VDSL mit 16 Mbps

Ab dem ersten Juli ist in der Schweiz VDSL verfügbar. 15 Mbps Down- und 1 Mbps Upstream gibt’s deutlich unter 100 Franken.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/09

     

Per 1. Juli dieses Jahres lanciert die Swisscom die ersten VDSL-Angebote. Für Geschäftskunden werden zwei Profile mit 16’000/4000 kbps (Down-/Upload) beziehungsweise 12’000/2000 kbps lanciert, für Private gibt es ein Profil mit 15’000/1000 kbps. Wo und für wen genau die Angebote bei der Lancierung bereitstehen werden, ist derweil noch nicht klar. Die Swisscom lässt sich einzig entlocken, dass per Ende des Jahres 50 Prozent der Bevölkerung Zugang zu einem VDSL-Anschluss haben soll.
Einige Provider haben derweil bereits schon bekanntgegeben, wie viel die neuen Angebote kosten sollen. Die Preise, vor allem beim Residential-Angebot, liegen dabei sehr tief – deutlich unter 100 Franken.


Kampf auf der letzten Meile

Grund für die attraktiven Preise ist das aggressive Wholesale-Pricing der Swisscom. Die Provider müssen dem Telekom-Riesen lediglich 37.75 Franken für VDSL Private abliefern. Eine klare Kampfansage an die Konkurrenz, die eigene Angebote auf der letzten Meile lancieren will. Solche hatte beispielsweise Sunrise-CEO Christoph Brand in der «Netzwoche» kurz vor dem VDSL-Launch angekündigt. Und Provider VTX hatte bereits vor wenigen Wochen erste Angebote lanciert (siehe Tabelle). Init-Seven-Chef Fredy Künzler führt aus: «Allfällig vorhandene Businesspläne für Unbundling-Projekte sind mit dem Wholesale-Preis für VDSL Private Makulatur». Über das definitve VDSL-Pricing bei seiner Firma konnte Künzler zwar noch nichts sagen, er liess aber durchblicken, dass man sich wohl an den Preisen orientieren wird, welche die Konkurrenz bereits genannt hat. Die Diskussionen würden laufen.
Auch bei TIC konnte bis Redak­tionsschluss kein endgültiger Preis genannt werden. Einen Anhaltspunkt konnte TIC-CTO Aldo Britschgi aber bereits nennen: «Die Preise dürften sich bei Firmenkunden um zirka 750 bis 780 Franken bewegen. Das Privatkunden-Angebot wird vermutlich unter
100 Franken verfügbar sein. Von Tele2 heisst es, man sei derzeit am kalkulieren und werde Ende Mai mit einem Angebot auf den Markt kommen. Sunrise lässt kurz angebunden vermelden, man sei derzeit mit einer «eingehenden Analyse der VDSL-Thematik» beschäftigt und könne deshalb Fragen zu VDSL nicht beantworten.
Green.ch und die Swisscom selbst (Bluewin) haben erste Endkundenpreise bereits veröffentlicht (siehe Tabelle).






Schnelle, neue Breitband-Schweiz

Kein Einfluss auf ADSL

Weitgehend einig sind sich die Provider hingegen, dass der Launch von VDSL kaum Auswirkungen auf die bestehenden ADSL-Angebote hat. So antwortet etwa Fredy Künzler auf die Frage, ob mit dem VDSL-Launch die ADSL-Preise sinken werden: «Nein, die Wholesale-Preise für ADSL bleiben unverändert. Möglicherweise wird in ein, zwei Jahren ADSL etwas günstiger, wenn die grosse Masse auf VDSL migriert wurde.» Und Green.ch-Sprecher Vladimir Barrosa ist sich sicher, dass der Fokus nun ganz klar auf der neuen Technologie liegen wird – vor allem auch, wenn es darum geht, Bandbreiten zu erhöhen. Kommt dazu, dass ADSL im Bezug auf die Bandbreitenerhöhung weitgehend ausgeschöpft ist und die Swisscom bereits früher deutlich gemacht hat, an ADSL2+, wo noch Bandbreiten-Spielraum bestehen würde (siehe VTX), kein Interesse zu haben. Tele2-Chef Roman Schwarz zu guter Letzt «hofft zumindest sehr», dass die ADSL-Preise der Swisscom in Zukunft noch etwas sinken werden. Schliesslich sei die Swisscom der «einzige Anbieter, der bisher an ADSL verdient hat», so Schwarz.

(mw)


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