Microsoft soll APIs gratis öffnen
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2007/07
Microsoft soll laut «Financial Times» von der EU-Kommission mehr oder weniger zur Herausgabe technischer Informationen wie APIs, Dokumentationen oder Protokollen gezwungen werden. Dabei verlangt die EU im Rahmen des Kartellrechtsstreits mit dem Software-Riesen, die Informationen, die von Redmond als heikel und vor allem wertvoll bezeichnet werden, mehr oder weniger kostenlos weiterzugeben.
Die Kommission wirft Microsoft vor, die Lizenzgebühren, die heute beispielsweise für die Offenlegung der Schnittstellenspezifikationen von Arbeitsgruppenservern verlangt werden, seien übertrieben hoch. Redmond verlangt von der Konkurrenz Abgaben in der Höhe von 5,95 Prozent von deren Server-Umsätzen. Im Gegenzug bekommt die Konkurrenz Informationen zu Windows, die helfen sollen, Serversoftware zu entwickeln, die sich durch bessere Kompatibilität zum OS auszeichnet. Die EU-Kommission soll laut Bericht nun ausgerechnet haben, dass die Höhe der Lizenzabgaben höchstens 1 Prozent betragen dürfte. Auch die betroffene Microsoft-Konkurrenz – namentlich IBM, Sun und Oracle – sei zu ähnlichen Ergebnissen gelangt. Über kartellrechtliche Bedingungen debattieren die EU und Microsoft bereits seit 2004. Microsoft beharrt darauf, das man den Bestimmungen, die 2004 getroffen wurden, entspreche. Bis zum 23. April wolle man sich zu den jüngsten Vorwürfen äussern.
Gemäss US-Medien ändert Microsoft die Bedeutung seines «Vista Capable»-Logos. Neu soll das Logo bedeuten, dass ein PC die minimalen Vista-Anforderungen erfüllt. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass weitere Features eventuell zusätzliche Hardware benötigen. Grund für die Anpassung ist die Klage einer Kundin, welche auf ihrem Rechner nicht alle Vista-Features zum laufen brachte.
(mw)