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Oracle will kaufen und integrieren

Auf Oracles Kundenkonferenz OpenWold waren unter anderem der erste Ausblick auf Oracle 11g und die neue Linux-Strategie die Themen.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/19

     

Integration, Linux und ein einheitlicher Software-Stack. Diese drei Themen beherrschten Oracles Kundenkonferenz Open World in San Francisco. So versprach
Oracle-Präsident Charles Phillips seinen Kunden eine lückenlose Integration der Oracle-Produkte – inklusive der Applikationslinien – auf Basis der Middleware Fusion. So will man beispielsweise grundlegende Funktionen der Applika­tionsschicht in die Middleware integrieren. Module wie das Identity Management werden künftig als Enterprise Service und als solcher für unterschiedliche Anwendungen verfügbar sein. Dies jedoch hat zur Folge, dass Kunden, die diesen integrierten Software-Stack nutzen wollen, durchs Band auf Oracle-Software setzen müssen. Diesen Umstand hat Phillips auch eingestanden, nicht aber ohne die Vorteile herauszustreichen, die es mit sich bringt, wenn man nicht einfach Produkte verschiedener Hersteller mischt.




Unter dem Begriff Fusion wird zudem auch an einer neuen
E-Business-Suite gewerkelt, die Bestandteile der hauseigenen
E-Business-Lösung mit denen der übernommenen Anwendungen von J.D. Edwards, Peoplesoft und Siebel kombinieren soll. Unabhängig davon werden die einzelnen Lösungen parallel dazu weiterentwickelt. Ein ambitioniertes Unterfangen, doch Phillips zeigte sich überzeugt, dass dies zu schaffen sei. Gleichzeitig kündigte er auch an, man werde an seiner Akquisitionsstrategie festhalten, um beispielsweise technologische Lücken zu schliessen. Unterstrichen wurde diese Aussage durch die Ankündigung, für 219 Millionen Dollar den Telekom-Businesssoftware-Spezialisten MetaSolv zu schlucken.





Nebst dem ganzen Strategie-Geplänkel zeigte Oracle an der Konferenz eine erste Beta der
11g-Datenbank. Diese soll grosse Datenmengen schneller verarbeiten können (der Transfer von 1 GB beanspruchte an einer Demonstration 9 Sekunden). Ausserdem werden neue Kompressionstechniken für weniger Speicherbedarf oder interaktive Charts geboten. Angekündigt wurde auch die WebCenter-Suite als Komponente der Fusion-Middleware. Auf Web-2.0-Basis sollen mit der Suite Umgebungen gebaut werden können, in denen Anwender mit-einander interagieren können.
Bereits im Vorfeld für grosse Spannung gesorgt haben Gerüchte über Oracles neue Linux-Strategie. Diese besteht entgegen erster Vermutungen nicht aus einer eigenen Linux-Distribution, sondern aus umfassendem Linux-Support, der mit einer leicht modifizierten Version von Red Hat Enterprise Linux ausgeliefert wird. Un­breakable Linux heisst das Paket und soll nicht nur besser, sondern auch günstiger als die Angebote von Red Hat sein. Larry Ellison begründete den Schritt in seiner Keynote damit, dass die bestehenden Support-Angebote nicht den Bedürfnissen der Unternehmenskunden genügen. Server mit Unbreakable Linux sind ab sofort von Dell erhältlich.

(mw)


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