Aus für Googles Vorherrschaft

Google hat die letzten Jahre das Internet beherrscht wie kein anderer Dienst. Die Suchspezialisten haben sich ein Quasi-Monopol aufgebaut, googeln ist zum Trendwort geworden, wenn es darum ging, das Web zu durchforsten.
Mit dieser Herrlichkeit für den Suchdienst soll es aber schon bald vorbei sein. Prognosen der Marktforscher von Forrester besagen, dass die Mitbewerber Microsoft und
Yahoo in Zukunft stark an Bedeutung gewinnen werden. Forrester führt denn auch Gründe für die aus heutiger Sicht gewagte Behauptung an: Zum einen werden die beiden Mitkonkurrenten ihre Suchfunktionen verbessern, wichtiger aber ist die Tatsache, dass sie ihre Eingabefelder auf stark frequentierten Sites wie beispielsweise auf Hotmail beziehungsweise Yahoo Mail plazieren können. Im Gegenzug werde Googles Erfolgsrezept namens PageRank an Stellenwert verlieren, denn das Internet entwickle sich weg vom Hypertext und werde neue Formen annehmen.

Insgesamt sieht Forrester für die Zukunft drei Such-Schlachtfelder, und nur eines werde Google als Sieger verlassen und zwar dasjenige als generelles Suchwerkzeug mit der für Werbekunden breitesten Plattform. Bei der strukturierten Desktop-Suche wird Microsoft jedoch in Zukunft dominieren, während Yahoo die Portalschlacht für sich entscheiden wird, heisst es.
Die Forrester-Aussagen hinken jedoch teilweise, denn zum einen hat sich Google beispielsweise nie als Portal positioniert, und zum anderen werden die Suchspezialisten ebenfalls auf ein neu strukturiertes Web reagieren und ihre Mechanismen weiterentwickeln. Es wird vermutet, dass Forrester verhindern will, dass Google beim erwarteten Börsengang überbewertet wird. Forrester-CEO George Colony hatte bereits vor Monatsfrist eine Warnung in diese Richtung ausgestossen. Der vermutete Marktwert von 15 Milliarden Dollar sei zu hoch.