Outsourcing: Trend und Wirklichkeit
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/03
Die Marktforschungsfirma Ovum hat in Deutschland eine Umfrage zum Thema Outsourcing durchgeführt. Dabei wurde herausgefunden, dass deutsche CIOs beim Thema ziemlich zurückhaltend sind – vor allem diejenigen, die bereits Erfahrung mit Outsourcing-Projekten vorweisen können. Ein Beispiel: Bei rund einem Viertel der befragten IT-Leiter laufen die Auslagerungsverträge demnächst aus. Von diesem Viertel will ein Drittel die Verträge nicht weiterführen und plant ein In-housing-Verfahren der bislang ausgelagerten IT. Ein weiteres Drittel will zwar weiterhin auf Outsourcing setzen, schreibt die Aufträge aber komplett neu aus.
Doch wie sieht die Situation in der Schweiz aus? Wir wollten in der Quick-Poll-Umfrage von unseren Lesern wissen, ob Outsourcing in ihrer Firma ein Thema ist. Bei 19 Prozent sind bereits Teile der IT ausgelagert, und bei weiteren 10 Prozent laufen derzeit entsprechende Projekte. In den Firmen von knapp 4 Prozent unserer Leserschaft sind Outsourcing-Projekte in den nächsten 12 Monaten geplant, und bei einem erstaunlich grossen Anteil – annähernd 14 Prozent – wurde die IT-Auslagerung geprüft und abgelehnt.
Und trotzdem: IT-Outsourcing ist ein Thema und ein Trend. Erst jüngst haben beispielsweise die Ascom und das eidgenössische Volkswirtschaftdepartement (EVD) entsprechende Pläne bekanntgegeben. Die Ascom setzt beim Outsourcing auf Swisscom IT-Services, das EVD auf IBM. Beide Firmen wollen so Geld sparen. Und vor allem das Offshore-Outsouring – das Auslagern von Arbeitsplätzen in Billiglohnländer – ist stark im Kommen, und das nicht nur bei Grossfirmen. So liess ein Gartner-Analyst erst kürzlich verlauten, dass die Offshore-Services inzwischen so ausgereift seien, dass sie auch für mittelständische Unternehmen interessant würden.