cnt

Vor 10 Jahren


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/02

     

IBMs OS/2-Probleme

IBM ist Anfang 1994 mit seinem OS/2 auf dem absteigenden Ast. Bei Hardware-Anbietern zeichnet sich immer mehr der Trend ab, von Windows 3.1 auf die Netzvariante Windows for Workgroups 3.11 umzusteigen. IBMs Windows-Edition des OS/2 2.1 ist jedoch mit Windows for Workgroups 3.11 nicht oder nur eingeschränkt lauffähig. Das OS/2 für Windows enthält selbst kein Windows, sondern bietet die Möglichkeit, ein bereits installiertes Windows einzubinden und so von DOS oder von OS/2 aus Nutzen zu können. So muss IBM keine Lizenzgebühren an Microsoft entrichten und das OS kann wesentlich billiger verkauft werden. Mit der fehlenden Kompatibilität und der Tatsache, dass die Hardware-Hersteller auf Windows for Workgroups 3.11 setzen, wird IBM jedoch seiner Anwendungsbasis beraubt.


Microsoft veröffentlicht Schweizer Umsatz

Microsoft hat für das Geschäftsjahr 1993 erstmals auch Schweizer Umsatzzahlen veröffentlicht. Ohne OEM-Umsätze steig er innert Jahresfrist um 53 Prozent auf 93 Millionen Franken. Auch ältere Umsätze wurden publiziert: 1990 betrug der Schweizer Microsoft-Umsatz 23 Millionen Franken, 1991 waren es 34 Millionen und 1992 bereits 60 Millionen. Der Gesamtumsatz von Microsoft 1993 belief sich weltweit bereits auf 3,75 Milliarden Dollar, was ein Plus von 36 Prozent bedeutet. Zum Vergleich: 2003 betrug der Microsoft-Umsatz weltweit 32,2 Milliarden Dollar.


DOS-Apple-Zwitter-Notebook

Sensation aus Südkorea: Im Rahmen eines staatlichen Forschungsauftrags wurde ein Kombi-Notebook entwickelt, auf dem sowohl Apple- wie auch DOS-Applikationen laufen sollen. Der Dual O/S Notebook PC wurde mit einer 486er-Intel-CPU sowie einem 68030-Prozessor von Motorola ausgestattet, wobei die beiden Chips verknüpft wurden. Auf dem PC sollte ein Microsoft- und ein Apple-Betriebssystem laufen. Die Entwicklung kostete 1,4 Millionen Dollar und sollte gemäss offiziellen südkoreanischen Regierungsstellen einen revolutionären Wandel auf dem Weltcomputermarkt auslösen. Mit der Serienproduktion wollte man im Juni 1994 mit 6000 Einheiten im Monat beginnen.


Mr. Gates im Interview

Unsere Vorgängerzeitschrift "WindowsGuide" führt ein Interview mit Bill Gates. Darin findet man einige spannende Aussagen. Mr. Gates beispielsweise zum Thema Betriebssysteme: "Betriebssysteme werden an Bedeutung gewinnen. Soweit ich sehen kann, für die nächsten 10 Jahre, wird das OS vermutlich das interessanteste Thema der Branche überhaupt sein." Oder: "Wir verdienen recht viel Geld mit Betriebssystemen. Bis jetzt haben wir aber mehr Geld mit Applikationen gemacht." Und zum Thema Preiskrieg: "Wir werden den Preiskrieg nicht anführen. Wir sind heute die grösste Tabellenkalkulations- und Textverarbeitungsfirma, und wir werden alles tun, um unseren Marktanteil zu halten." Und zu guter Letzt Bill Gates zum Thema Visionen: "Man wird ein kleines, drahtloses Gerät haben. Wir bezeichnen es als den Brieftaschen-PC." Oder: "Alles wird sich ändern, weil Information plötzlich überall verfügbar wird."

(mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Fliegen erledigte das tapfere Schneiderlein auf einen Streich?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER