cnt

Swisscom verdoppelt die ADSL-Bandbreite

Swisscom reagiert auf die Breitband-Offensive der Cablecom und bietet doppelt so viel Datendurchsatz an.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2003/22

     

Dass die Swisscom auf Cablecoms aggressiven Vorstoss im Breitbandmarkt - annähernde Verdreifachung der Bandbreite bei sinkenden Preisen - reagieren wird, war klar. Entgegen den Spekulationen tut sie das aber nicht über den Preis. Vielmehr wird einfach die Bandbreite der bestehenden Anschlüsse verdoppelt. Will heissen: Wer heute mit 300/50 kbps (Down-/Upload) im Internet unterwegs ist, wird dies per Mitte Februar - bis dahin sollen die neuen Bandbreiten verfügbar sein - mit 600/100 kbps tun. Der Preis bleibt derselbe.


Zwei Mal doppelt, ein Mal neu

Ab nächstem Februar wird die Swisscom ihren Providern via Wholesale also folgende Angebote anbieten: 600/100 kbps (anstelle 300/50), 1200/200 kbps (600/100) sowie 2400/200 kbps (neu). Die Wholesale-Preise, also die Gebühren, die die Provider der Swisscom entrichten müssen, werden derweil nicht erhöht, sondern im Gegenteil beim 1200/200-kbps-Angebot von 43 auf knapp 38 Franken gesenkt. Gut möglich, dass die Provider den 5-Franken-Abschlag weitergeben werden. Für den 2400/200-kbps-Zugang wurde der Wholesale-Preis auf 60 Franken festgelegt. Die Abschaffung der Aufschaltgebühren, wie sie von einigen ISPs gefordert wird, ist jedoch nicht vorgesehen.




Die Business-Angebote bleiben unangetastet. Dafür wurde der Netzausbau weiter forciert, inzwischen sollen 98 Prozent aller Breitbandanschlüsse ADSL-tauglich sein.

Sättigung 2005

Bis Ende 2003 rechnet man mit 500'000 ADSL-Kunden. Der Boom soll aber auch während des nächsten Jahres anhalten, erst per 2005 wird eine gewisse Sättigung des Marktes erreicht sein, schätzt der Telekomriese. Eine Einschätzung, die Cablecom-Sprecher Stephan Howeg teilt. Doch die Swisscom hat für den Sättigungsfall noch Kapazität, um ADSL wieder attraktiver zu machen. Die Breitband-Limite, die mit der Technologie erreicht werden soll, liegt laut Swisscom-Angaben bei 7 Mbps Upload und 1 Mbps Download. Wo das obere Limit beim Kabelanschluss der Cablecom genau liegt, wollte Howeg hingegen nicht verraten. Der Breitbandanschluss über das Kabel sei aber skalierbar und "nach oben relativ offen".



Die Cablecom sieht übrigens keinen Handlungsbedarf aufgrund des Swisscom-Konters. Zum ersten sei das Angebot des Konkurrenten lückenhaft und zum anderen werde es ja erst nächstes Jahr eingeführt, so Howeg gelassen.




Die Breitbandlandschaft im Februar 2004

(mw)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER