Ericsson R380s: Smartes Smartphone

Mit dem R380s bringt Ericsson eine einfach zu bedienende mobile Agenda im Handy-Format auf den Markt.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2000/40

     

Wie oft wurden Manager mit einem Filofax schon ausgelacht: "Du arbeitest im IT-Business und hast immer noch keinen PDA!" Bis anhin kam die Antwort postwendend: "Warum soll ich denn einen PDA und ein Handy mitschleppen - wenn es einmal ein Gerät gibt, das beides kann, dann erst werde ich mich vom Filofax trennen!"



Auf den ersten Blick sieht das Ericsson R380s wie ein normales Mobiltelefon aus und lässt sich auch wie ein solches bedienen. Die Telefontastatur ist in der Klappe integriert. Bei geschlossener Abdeckungsteht eine begrenzte Anzahl der Funktionen aus dem Hauptmenü zur Verfügung: Aktivieren und Deaktivieren von Telefoneinstellungen, Informationen zu Terminen des aktuellen Tages, erhaltene Nachrichten sowie Anzeigen und Anrufen von Kontakten.


Kommunikationszentrale

Beim Öffnen der Klappe wird aus dem Mobiltelefon ein Kommunikations- und Organisationsinstrument. Das querformatige Touchscreen-Display, das auch bei Sonnenschein hervorragende Lesbarkeit bietet, ist in die drei Bereiche Programmregister, Titelleiste und Programmsymbole unterteilt. Die einzelnen Programmregister sind:




• Telefon: Hier werden Anrufe getätigt, empfangen, verwaltet, das Anrufprotokoll überprüft und Einstellungen geändert.





• Kontakte: Bietet die Möglichkeit, Einträge in der Kontaktdatenbank zu erstellen, zu bearbeiten und zu speichern, Kontakte aus der Inhaltsliste auszuwählen oder nach bestimmten Namen zu suchen. Pro Kontakt können mehrere Nummern gespeichert werden, die sich direkt anrufen lassen.




Nachrichten: Erlaubt das Senden, Empfangen und Anzeigen von E-Mail- und SMS-Nachrichten. Zudem kann nach einem Stichwort gesucht und ein Kennwort für den sicheren Zugriff generiert werden.




Kalender: Besteht aus einem Terminkalender mit verschiedenen Ansichten (Tag, Woche, Monat) und einer Aufgabenliste mit den üblichen Wahl- und Einstellungsmöglichkeiten, beispielsweise für eine Erinnerung an einen Termin oder eine Aufgabe.




WAP: Ermöglicht den Zugriff aufs Web.




Extras: Hier finden sich Notizblock, Uhr, Rechner, Spiele und System-Einstellungen.



Die Stromversorgung erfolgt mittels Lithium-Ionen-Akku, der für bis zu 90 Stunden Standby und bis zu 3 Stunden Kommunikation reicht. Über die integrierte Infrarot-Schnittstelle können vCalender und vCards verschickt und Datenverbindungen mit Notebooks und Handhelds hergestellt werden. Nützlich ist auch die Volltextsuche in Mail, Kontakte und Notizen - leider können die Kalendereinträge nicht abgesucht werden.


Zum Diktat

Auch mit Voice-Funktionen kann das
Ericsson-Handy aufwarten: Neben Sprachnotizen (Aufnahmen sind auch während eines Telefonats möglich) kann ein ankommender Anruf durch Sprechen eines zuvor definierten Wortes angenommen oder abgelehnt werden. Zudem kann man sich mit zehn Nummern per Voice-Dialing verbinden lassen.



Als zusätzliche Software erhält der Käufer die R380 Communications Suite für den Datenabgleich mit seiner PIM-Anwendung. Unterstützt werden die gängigen Mail-Clients und Kontaktmanager von Microsoft und Lotus. Zudem können mit diesem Tool Backups erstellt werden.




Bedienung und Einstellungen sind einfach und intuitiv, das mitgelieferte Handbuch umfassend und übersichtlich gestaltet. Detaillierte Angaben zu E-Mail- und WAP-Einstellungen findet man zudem unter http://consumer.ericsson.ch.



Das Konzept des Ericsson R380s ist zwar nicht ganz neu, Nokia hat mit ihrem Communicator bereits seit einigen Jahren einen Kommunikationsallrounder im Sortiment. Im optischen Vergleich mit dem etwas klobigen Communicator sieht das Ericsson-Smartphone aber nun tatsächlich auch wie ein Handy aus. Der Speicher ist mit 1,2 MB zwar etwas klein bemessen und würde für etwas über 700 Kontakte Platz bieten, wenn weder Termine noch Nachrichten Platz belegen. Leider fehlen Speichererweiterungsmöglichkeiten. In unserem Test hat das R380s aber alle Aufgaben bestens bewältigt und bietet neben den Telefoniefunktionen alles, was von einem reinen PDA erwartet wird.



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