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HPs Eigentor


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2004/15

     

HP propagiert bereits seit geraumer Zeit sein Adaptive-Enterprise-Modell, das die Grundidee vermittelt, schnelle und problemlose Business Rollouts zu vollziehen. HPs Vision gerät jedoch spätestens seit der Veröffentlichung der jüngsten Quartalszahlen ins Wanken. Während Konkurrenten wie Dell, IBM oder EMC unvermindert Wachstum und Gewinne vermelden, musste HP in der Sparte Enterprise Servers und Storage im dritten Quartal 2004 einen herben Verlust von 208 Millionen Dollar hinnehmen.





HP macht die missglückte Migration auf eine SAP-Supply-Chain-Software aus Compaq-Zeiten für die desaströsen Zahlen verantwortlich. Die Migration hätte das Unternehmen doppelt so viel Zeit gekostet wie einkalkuliert. In der Folge sei das Bestellsystem aus den Fugen geraten. Direktbestellungen hätten teilweise über Channel-Partner oder über den kostspieligen Luftweg ausgeliefert werden müssen. Das Resultat: rund 400 Millionen Dollar Umsatzeinbusse und 275 Millionen Dollar operativer Gewinnverlust.






Ein weiteres Indiz, dass HP den Compaq-Merger noch nicht verdaut hat, ist, dass HP beklagt, die SAP-Umgebung hätte nicht so wie gewünscht mit den HP-Besonderheiten zusammengespielt. Für SAP hingegen handelt es sich um ein Management-Problem, das mit der Auswechslung der ehemaligen Compaq-Manager Peter Blackmore, Jim Milton und Kasper Rorsted behoben worden sei.
Sollte wirklich der SAP-Rollout für HPs Probleme verantwortlich sein, könnte die Firma in grösseren Schwierigkeiten stecken, als man denken mag. Schliesslich verkauft das Unternehmen unter anderem auch eine Adaptive-Enterprise-Lösung, die speziell für komplexe SAP-Supply-Chain-Software-Rollouts entwickelt wurde.



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