Sicherheit beim Backup
Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2006/20
An der Storage Networking World in Orlando von Anfang November traf sich das Who-is-Who der Speicherbranche, um über die beherrschenden Themen Continous Data Protection, die Konvergenz von Storage und Security sowie Utility Storage zu diskutieren und die neuesten Entwicklungen zu präsentieren.
Im Rahmen des Anlasses zeigte sich ganz klar, dass Continous Data Protection (CDP) langsam aber sicher im Mainstream ankommt. So waren zwar etliche Start-ups wie TimeSpring mit Lösungen in diesem Bereich vertreten, doch mit Symantec macht sich nach IBM (Tivoli) auch ein weiterer grosser Player in diesem Bereich breit.
TimeSpring hat seine Software TimeData bereits im Sommer auf den Markt geworfen und bietet CDP für die gesamte Windows-Infrastruktur inklusive Exchange, SQL Server und Sharepoint. Daten werden Event-basiert sofort im Disk-to-Disk-Verfahren gesichert. An der Storage Networking World hat der Start-up zudem verkündet, dass die Software für den Einsatz mit den Storage-Systemen von Infotrend zertifiziert wurde.
Symantec bietet zwar mit Backup Exec bereits seit längerer Zeit eine Lösung für CDP an, allerdings war sie nur auf Workstations und File-Server beschränkt. Backup Exec 11d soll nun auch Daten aus Exchange kontinuierlich sichern können und bietet zudem Verschlüsselungsmöglichkeiten – allerdings nicht auf Windows Vista.
Ein weiteres wichtiges Thema war Sicherheit. So hat Seagate zusammen mit Secude und WaveSystems eine Harddisk mit Verschlüsselungschip und passender Key-Management-Software vorgestellt (siehe Seite 12 unten). IBM hat währenddessen ihr Storage-Subsystem TS1120 mit den neuen 700-GB-Tapes präsentiert, bei dem Verschlüsselungschips sowohl in den Laufwerken als auch in den Tapes integriert sind.
Aktiv sind auch die Start-ups gewesen. Siafu hat beispielsweise mit Sypher eine Tape-Verschlüsselungs-Appliance präsentiert, die in zwei verschiedenen Ausführungen Transferraten von 30 oder 100 Mbps auf Basis von iSCSI bietet und voraussichtlich ab 7000 Dollar erhältlich sein soll. Deutlich schneller, aber auch deutlich teurer zu Werke gehen die Konkurrenz-Produkte von Neoscale, die auf Fibre-Channel und SCSI setzen, Datentransferraten von bis zu 4 Gbps bieten und deutlich über 40’000 Dollar kosten.
Ein reines Start-up-Thema ist nach wie vor Utility Storage, der Storage-Eckpfeiler des Utility Computing. Allerdings dürfte sich dies bald ändern, da beispielsweise 3PAR eine Reihe Web-2.0-Firmen wie MySpace für sich begeistern konnte. Sie schätzen, so 3PAR-CEO David Scott, Utility Storage als «einfach zu verwaltende Capacity-on-Demand-Lösung» für Rechenzentren und Serverfarmen.
Mehr zum Thema Datensicherung folgt im Storage-Schwerpunkt in der nächsten InfoWeek-Ausgabe 21/2006.
EMC hat bekanntgegeben, den Software-Spezialisten Avamar für 165 Millionen Euro zu übernehmen. Avamar verfügt über eine Daten-Deduplizierungssoftware, die mehrfach vorhandene Daten nur einmal archiviert. Dabei greift sie die Daten nicht von der Backup-Software ab, sondern wickelt die Prozesse selber ab. Avamar soll in die plattenbasierten Backup-Geräte der Clariion-Serie sowie in die Centera-Produktlinie integriert werden.