iRobot Scooba 230 - Nassputz-Roboter
Quelle: iRobot

iRobot Scooba 230 - Nassputz-Roboter


Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2012/06

     

Einen Putzgehlifen zu testen ist definitiv für einmal eine Abwechslung zum Testen von IT-Equipment – obwohl im iRobot Scooba 230 wohl auch einiges an IT stecken dürfte. Angepriesen wird der Scooba 230 als «der weltweit kompakteste Wischroboter», spezialisiert auf das feuchte Aufnehmen von Badezimmer- und Küchenböden mit einer Fläche bis zu 14 Quadratmetern – denn soweit reicht eine Tankfüllung.
Kompakt ist das Gerät tatsächlich, mit einem Durchmesser von etwas über 16 Zentimetern und einer Höhe von 9 Zentimeter. Dadurch ist der Roboter nicht nur handlich, sondern auch einfach zu verstauen. Einfach und vor allem schnell ist zudem auch die Inbetriebnahme, nicht zuletzt dank dem mitgelieferten Quick Start Guide. Mit dem «Quick Start» wird es dann aber doch nichts, denn zuerst will der Scooba 230 einmal geladen werden – und das dauert. Satte acht Stunden Ladezeit benötigt der Wischroboter, um dann für eine knappe Dreiviertelstunde seine Arbeit verrichten zu können, bevor er wieder an den Strom muss. So viel Ladezeit – das ist schon arg lange.

Streicheln statt putzen

Zur eigentlichen Aufgabe des Scooba 230: Dem feuchten Wischen von Böden. Zuallererst muss hier gesagt werden, dass die Böden schon frei von Staub und Haaren sein sollten, bevor man den Scooba darüber schickt. Also heisst es: Staubsaugen vor dem Testen. Hat man nämlich Staub am Boden, wird dieser durch das Wasser, das der Scooba abgibt, schön gebündelt und vom Putzroboter als feuchte Häufchen am Boden verteilt, die man dann von Hand aufnehmen darf. Besser sieht es aus, wenn man tatsächlich Schmutz auf den Fliessen hat. Hier schafft es der Roboter beispielsweise, klebrige Masse wie frisch auf dem Boden verschmierte Nutella einigermassen wegzukriegen. Die Frage ist hier halt: Schickt man wirklich den Putzroboter los, wenn man sein Nutellabrot auf den Boden hat fallen lassen? Bei älterem Schmutz, etwa eingetrockneten Sirup-Flecken, kommt das Gerät zudem an seine Grenzen. Diese sind auch nach abgeschlossener Reinigung noch immer auf dem Boden zu finden, und man muss von Hand nachputzen. Dies dürfte daran liegen, dass das Modell 230 ohne rotierende Bürsten auskommen muss, und dass der Boden so beim drüberfahren mit den fixen Bürsten mehr gestreichelt als geschrubbt wird.

Tage für die ganze Wohnung

Ein weiterer Negativ-Punkt: Der Scooba 230 schlägt ziemlich häufig Alarm, weil er irgendwo ansteht und nicht mehr weiterkommt. Gerade mit Kabeln, die am Rande eines Raums am Boden liegen, hat der Scooba Mühe und tut diese Mühe lautstark kund.
Ausserdem haben wir den Scooba 230 in einer Wohnung mit Laminat (wo das Gerät auch verwendet werden darf) getestet, deren Räume selbstverständlich grösser als 14 Quadratmeter waren. Zwar ist es möglich, diese Räume mittels der mitgelieferten virtuellen Wand (ein kleines, graues Kästchen, das dem Roboter sagt, wie weit er fahren darf) aufzuteilen. Doch bis so die ganze Wohnung gereinigt ist, braucht man wegen der langen Ladezeit einige Tage. Positiv aber: Dank der kompakten Abmessungen kommt der Scooba 230 – gerade im Badezimmer – auch an schwer erreichbare Stellen heran.
Das Badezimmer ist denn auch der Bereich, wo die Verwendung des Scooba am ehesten Sinn macht. Zum ersten wegen der schwer erreichbaren Stellen, zum zweiten sind Bäder in der Regel kleiner als 14 Quadratmeter und zum dritten findet man hier wohl eher selten wirklich hartnäckigen, eingetrockneten Schmutz. Ob man dafür aber 429 Franken für einen Scooba 230 ausgeben will, ist wohl davon abhängig, wie gerne man von Hand putzt. (mw)


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