Cleveres Erweiterungskonzept
Auch wenn der iPaq Pocket PC leider über keine internen Erweiterungs-Slots verfügt, ist dennoch für den Ausbau gesorgt. Compaq hat nämlich sogenannte Expansion Packs (auch Jackets genannt) entwickelt, die den PDA um externe Einschübe erweitern (ein ähnliches Prinzip verfolgt Handspring übrigens beim Palm-Klon Visor). Diese aufsteckbaren Module gibt es bisher beispielsweise für CompactFlash-Karten (Fr. 90.-) oder PC-Cards (Fr. 220.-), die dem Handheld weitere Connectivity-Möglichkeiten oder zusätzlichen Speicher verheissen. Es ist sogar eine Option für Wireless LAN (PC Card Fr. 359.-; Access Point Fr. 1802.-) erhältlich. Das Expansion Pack für PC-Cards bietet ausserdem einen zusätzlichen Akku, der den erhöhten Strombedarf zu decken versucht.
So praktisch sie auch sind - das Problem mit diesen Erweiterungen liegt bei ihren Dimensionen. Das Pack mit PC-Card-Slot ist allein schon so dick wie der iPaq Pocket PC, und leichter wird der mit 170 Gramm ansonsten fliegengewichtige PDA mit seinen Jackets natürlich auch nicht. Kommt dazu, dass wohl nicht jeder, der seinem Pocket PC mehr Speicher spendieren will, zusätzlich zur Compact-Flash-Karte auch noch ein 90-fränkiges Einsteckmodul kaufen mag.
Dafür verspricht das Jacket-Konzept eine überaus weitgehende Erweiterungsflexibilität: So ist unter anderem von Digicams, Handy- und GPS-Modulen die Rede, die künftig per Expansion Pack an den iPaq gehängt werden können sollen. Die Möglichkeiten sind hier fast unbegrenzt.
Gute Verbindungsmöglichkeiten
Was die Verbindungsmöglichkeiten angeht, ist man mit dem iPaq H3630 auf der sicheren Seite. Nebst der in Europa mitgelieferten Dockingstation für den seriellen Port ist als Option auch ein Pendant für die USB-Schnittstelle erhältlich. Ins Gerät integriert ist eine Infrarot-Schnittstelle, und mit dem PC-Card-Jacket lässt sich der Pocket PC sogar ins Netzwerk integrieren.
Die Synchronisation mit Daten auf einem Desktop-Rechner funktioniert ebenso wie die Installation von Programmen und der Dateiaustausch über die mit Windows CE mitgelieferte Software ActiveSync von Microsoft. In unserem Test gab sich diese keine Blösse und erledigte ihren Job sehr gut.
Einen zwiespältigen Eindruck hinterliess dagegen das Soundsystem des iPaq H3630: Einerseits vermag der im Multifunktions-Button versteckte Lautsprecher mit seiner Tonqualität durchaus zu überzeugen. Leider gibt er aber zusätzlich zu den Systemklängen oder zur Musik störende Knackgeräusche von sich. Bessere Ergebnisse liefert da der eingebaute Kopfhörer-Anschluss.
Das integrierte Mikrophon, mit dessen Hilfe sich der PDA zum Diktiergerät mit einer Aufnahmekapazität von über einer halben Stunde (abhängig vom freien Speicherplatz und der Aufnahmequalität) verwandeln lässt, hat uns dagegen gefallen. Die Voice-Notizen werden klar wiedergegeben, auch wenn das Gerät bei ziemlich lauten Hintergrundgeräuschen vor dem Sprechenden auf dem Tisch liegt.
Alles in allem ist Compaqs iPaq H3630 ein solider Pocket PC, der den an einen modernen PDA gestellten Anforderungen in allen Punkten problemlos gerecht wird und vor allem mit seinem aussergewöhnlichen Design, dem hervorragenden Display und seinem ausgetüftelten Erweiterungskonzept zu überzeugen vermag.
Kleine Schwächen bei Konzept und Hardware machen die grosszügige Ausstattung zum tiefen Preis wieder wett: Compaqs neuer Pocket PC enthält einen deutlich schnelleren Prozessor als seine Konkurrenten und bietet 32 MB RAM zu einem Preis, den andere Hersteller für einen Windows-CE-PDA mit 16 MB Ausstattung verlangen.