Nahezu Patt: Dreamweaver vs. Expression Web
Server-side Scripting mit Unterschieden
Beim Support für serverseitige Scriptsprachen und Ausführungsumgebungen zeigt sich die Herkunft von Expression Web deutlich: Das Produkt unterstützt ausschliesslich die Microsoft-eigene Technik ASP.NET, und zwar in Version 2.0. Die Toolbox des Programms, aus der sich Elemente per Drag&Drop auf die Seite ziehen lassen, bietet dazu neben den gängigen HTML-Entities auch die Standard-Controls sowie Controls für Datenanbindung, Validierung, Benutzeranmeldung und Navigation sowie diverse Webparts. Bei der ersten Vorschau einer Seite mit ASP.NET-Elementen wird ausserdem automatisch ein lokaler Webserver gestartet.
JSP, PHP und ColdFusion unterstützt Expression Web nicht direkt. Hier hat Dreamweaver die Nase vorn – wenn auch teilweise nur rudimentär. Die PHP-Unterstützung zum Beispiel geht auch in der neuesten Version nicht wesentlich über die automatische Ergänzung des Filenamens mit dem PHP-Suffix, Code-Highlighting in Farbe sowie die Möglichkeit hinaus, für die Seitenvorschau einen entsprechend ausgerüsteten Webserver zu definieren. Die Testumgebung muss aber in jedem Fall selbst aufgesetzt werden. ASP.NET unterstützt Dreamweaver CS3 nur in Version 1.1. Für JSP und vor allem für den Adobe-eigenen ColdFusion-Server steht etwas weitergehende Funktionalität zur Formularverarbeitung bereit.
Dreamweaver: AJAX inklusive
In einem Bereich kann Dreamweaver im Vergleich zur Microsoft-Konkurrenz klar punkten: In der neuesten Version ist nämlich die clientseitige AJAX-Library Spry enthalten, die von Adobe unter Zuhilfenahme von Elementen aus dem script.aculo.us-Framework entwickelt wurde. Zusätzlich zu den schon bisher vorhandenen Javascript-Behaviors lassen sich nun Spry-basierte AJAX-Widgets mit einigen Mausklicks in eine Webseite einbinden und optional dynamisch mit Daten aus XML-Quellen und Datenbanken befüllen. Ausserdem lassen sich Seitenelemente mit visuellen Spry-Effekten anreichern – ein Bild blendet dann zum Beispiel sanft aus, wenn es angeklickt wird. Eine vergleichbare integrierte Ready-Made-Funktionalität sucht man in Expression Web vergebens.