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Neuer Android-Trojaner liest verschlüsselte Chats mit
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Neuer Android-Trojaner liest verschlüsselte Chats mit

Der Android-Schädling Sturnus stiehlt nicht nur Bankzugänge, sondern kann auch Chats in eigentlich geschützten Messengern wie Whatsapp, Telegram und Signal mitlesen.
22. November 2025

     

Der neue Banking-Trojaner Sturnus zielt auf Android-Smartphones, greift Bankdaten ab und verschafft Angreifern weitreichende Kontrolle über das infizierte Gerät. Nach Angaben der Forschenden von MTI Security und des Sicherheitsunternehmens Threatfabric nutzt die Malware täuschend echte Overlay-Fenster, die über legitime Banking-Apps gelegt werden, um Zugangsdaten abzufangen. Ausserdem sollen Kriminelle das Gerät aus der Ferne steuern, Nutzeraktionen beobachten, Texte einfügen und den Bildschirm abdunkeln können, während im Hintergrund Überweisungen oder andere Betrugstransaktionen laufen, ohne dass das Opfer etwas bemerkt.

Besonders heikel ist laut Analyse, dass Sturnus auch verschlüsselte Messenger wie Whatsapp, Telegram und Signal ins Visier nimmt. Die Schadsoftware überwache, welche App im Vordergrund läuft, und lese über den Android-Dienst für Bedienungshilfen alles mit, was auf dem Bildschirm angezeigt werde. So könne sie Kontaktlisten, komplette Gesprächsverläufe und Inhalte ein- und ausgehender Nachrichten erfassen, nachdem diese von Whatsapp, Telegram oder Signal auf dem Gerät entschlüsselt wurden. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Dienste werde damit nicht geknackt, aber effektiv umgangen, weil Sturnus die Nachrichten in dem Moment abgreift, in dem sie für die Nutzerinnen und Nutzer lesbar sind.


Die Experten von Threatfabric stufen die Kampagne noch als frühe Entwicklungs- oder Testphase ein, sehen Sturnus aber bereits gezielt für Angriffe auf Finanzinstitute in Süd- und Mitteleuropa vorbereitet, inklusive regionsspezifischer Phishing-Oberflächen. Gleichzeitig sorge die Malware mit Geräteadministratorrechten, umfangreichem Keylogging und ständiger Überwachung von Systemereignissen dafür, dass sie schwer zu entfernen sei und sich an unterschiedliche Umgebungen anpassen könne. Nach Einschätzung der Sicherheitsforscher entsteht so eine umfassende Bedrohung, die sowohl die finanzielle Sicherheit als auch die Privatsphäre der Betroffenen ernsthaft gefährdet. (dow)


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