Apple hat eine bei der Analysis Group in Auftrag gegebene
Studie veröffentlicht, die sich mit den Auswirkungen des Digital Market Acts (DMA) der EU beschäftigt. Die Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass der DMA seine Ziele verfehlt habe und vor zu weniger Sicherheit und mehr Aufwand geführt habe. Ausserdem würden die Einsparungen an den falschen Ort abfliessen und nicht bei den Nutzern laden, wie sich die EU erhoffte.
Konkret sparen die Entwickler von Apps für iPhone und iPad unter den alternativen Geschäftsbestimmungen, die seit 2024 in Kraft sind sind, einen Teil der Gebühren an
Apple, die beim Kauf einer App oder einer Transaktion in der App (bspw. zusätzliche Abo-Kosten) fällig werden. Statt den bisherigen 30 sind dies heute noch 20 Prozent. Das habe aber nicht zu einer Preissenkung für Verbraucher geführt, so die Studie. Demnach behielten die Entwickler in 91 Prozent der Fälle die zusätzlichen Gewinne für sich. Und mehr als 86 Prozent dieser Gewinne flössen dabei zu Entwicklern ausserhalb der EU. Weiter seien bei den 9 Prozent der Apps, bei denen die Preise tatsächlich gesunken sind, weniger Kosteneinsparungen an die Verbraucher weitergegeben worden, als sich die Entwickler gespart hätten.
Untersucht wurden die drei Monate vor dem Inkrafttreten (März 2024) und die drei Monate danach. Total wurden in dieser Zeit 41 Millionen Transaktionen aus etwa 21'000 Anwendungen mit einem Gesamtvolumen von 403 Millionen Euro berücksichtigt.
Die Ergebnisse sind aber mit etwas Vorsicht zu geniessen. Erstens ist die Studie im Auftrag von
Apple selbst entstanden, zweitens werden nur die Transaktionen im eigenen App Store untersucht. Ob und wie sich die Preise ausserhalb diesem verändert haben, wird nicht dokumentiert. Dazu kommt: Im Kern beschwert sich Apple hier vor allem darüber, dass ein Teil der bisher hohen Gewinne aus dem App Store nun nicht mehr in die eigene Tasche fliesst und stattdessen bei den Entwicklern landet.
(win)