Die US-Regierung hat am Freitag vergangener Woche verkündet, dass Unternehmen einmalig 100'000 US-Dollar für ein H-1B-Visum für ihre Angestellten mit ausländischer Herkunft zahlen müssen (die zunächst vermutete Annahme, es handle sich um eine jährliche Gebühr, ist falsch). Dieser Visatyp kommt vor allem in der Tech-Industrie zum Einsatz, aber auch im Finanzsektor und in anderen Branchen. Tech-Firmen sind indes besonders betroffen, weil sie viele hochqualifizierte Mitarbeitende aus Ländern wie Indien und China beschäftigen.
Diverse Unternehmen der Branche haben daraufhin die Visa-Inhaber ihrer Belegschaft aufgefordert, in den USA zu bleiben oder sofort zurückzukehren. Denn für bestehende Inhaber eines H-1B-Visums gelten die neuen exorbitanten Kostenforderungen nicht – falls sie aktuell in den USA weilen oder bis zum Inkrafttreten der neuen Regelung (5 Uhr nachts mitteleuropäischer Zeit am 21. September 2025) in die Staaten zurückgekehrt sind. Viele Betroffene sind der Aufforderung denn auch sogleich nachgekommen.
US-Handelsminister Howard Lutnick sagte
laut "Reuters" zur markanten Steigerung der Visakosten: "Wenn Sie jemanden ausbilden wollen, dann bilden Sie einen der jüngsten Absolventen einer der grossartigen Universitäten unseres Landes aus. Bilden Sie Amerikaner aus. Hören Sie auf, Menschen ins Land zu holen, die uns unsere Arbeitsplätze wegnehmen."
Nach der Ankündigung sind die Aktien zahlreicher Unternehmen gefallen. Darunter finden sich indische IT-Unternehmen, aber auch verschiedene Tech-Grössen aus den USA wie etwa Intel und Cognizant Technology sowie zum Beispiel die Bank JP Morgan, die ebenfalls stark auf ausländische Spezialisten setzt. Betrachtet man die Anzahl der H-1B-Visaträger nach Unternehmen, liegt
Amazon mit über 10'000 betroffenen Mitarbeitenden an der Spitze, gefolgt von
Tata Consultancy Services (TCS),
Microsoft,
Meta,
Apple und
Google.
(ubi)