Der britische Händler Tesco klagt, weil nach der VMware-Übernahme der Support für bestehende Perpetual-Lizenzen an Subscription-Modelle gebunden worden sei und dadurch Zusatzkosten entstünden. "
Heise" zufolge, die sich auf Gerichtsunterlagen stützt, die "
The Register" einsehen konnte, geht es um Dauerlizenzen für vSphere Foundation und Cloud Foundation sowie um Tanzu-Abos. Ergänzt wird das Paket durch einen bis 2026 vereinbarten Support mit Upgrade-Rechten und einer Option auf vier weitere Jahre. Mitverklagt ist der Reseller Computacenter.
Weiter heisst es,
Broadcom lasse für die bestehenden Lizenzen keine separaten Supportverträge mehr zu und verweigere ein Upgrade auf Cloud Foundation 9, obwohl das Vertragswerk mit
Vmware Software-Upgrades das vorsehe. Zudem beanstande Tesco eine Patch-Praxis, nach der ohne Abo nicht alle Sicherheits- und Fehlerbehebungs-Updates bereitgestellt würden.
Zur Tragweite führt "Heise" aus, Tesco beschreibe in der Klage eine starke Abhängigkeit von
Vmware: Die Software trage die Server- und Datensysteme hinter den Filialen, hoste rund 40’000 Server-Workloads und verbinde unter anderem die Kassen. Supermarketnews verweist in diesem Kontext auf Tescos Warnung vor möglichen Beeinträchtigungen der digitalen Infrastruktur, die bis in die Versorgung der Märkte reichen könnten.
Die Klage steht nicht isoliert: Seit der Broadcom-Umstellung auf Bündel und Abos melden Branchenverbände deutliche Mehrkosten. Der europaeische Cloud-Verband CISPE nennt Preissteigerungen von 800 bis 1500 Prozent (Swiss IT Magazine
berichtete).
(dow)