Während Microsoft und Google darum bemüht sind, künstliche Intelligenz an allen Ecken und Enden im Browser zu implementieren, geht man bei der norwegischen Browser-Schmiede
Vivaldi den entgegengesetzten Weg und verzichtet auf jegliche KI-Implementierung.
Wie Vivaldi-Mitgründer und CEO Jon von Tetzchner in einem Blog-Beitrag erläutert, geht man bei Vivaldi davon aus, dass das Surfen im Internet eine aktive Tätigkeit sein soll. Es drehe sich um das Suchen, das Hinterfragen und das Bilden einer eigenen Meinung.
Derzeit würden branchenweit künstliche Assistenten direkt in den Browser eingebettet. Google integriere Gemini in Chrome um Seiten zusammenzufassen, und Microsoft bewerbe Edge als KI-Browser, der den Bildschirm scannen und Aktionen vorhersagen soll. Diese Entwicklung würde die Adressleiste aber in eine Assistenzfunktion verwandeln und aus der Freude am Entdecken ein passives Zuschauen machen. Dies habe auch zur Folge, dass Nutzer weniger auf Originalquellen klicken, wenn eine KI-generierte Zusammenfassung zur Verfügung steht. Dies bedeute auch weniger Besuche für Verlage, Urheber und Communities, welche das Internet lebendig halten. $
Man wolle bei Vivaldi daher folgendes Versprechen abgeben: "Wir beziehen Stellung und stellen den Menschen über den Hype und werden die Freude am Entdecken nicht in passives Zuschauen verwandeln. Ohne die Freude am Entdecken wird das Web deutlich weniger interessant, unsere Neugier flacht ab und die Diversität stirbt."
Man werde deshalb weiterhin einen Browser für neugierige Anwender und Power User entwickeln, die Wert auf Autonomie legen. Sollte KI dazu beitragen, ohne geistiges Eigentum zu stehlen, die Privatsphäre oder das offene Web zu gefährden, werden wir sie einsetzen. Wenn sie aber Menschen zu passiven Konsumenten macht, werden wir darauf verzichten.
(rd)