Im Januar wurde bekannt, dass gebrauchte Festplatten des Herstellers
Seagate als Neuware wieder in den Handel gelangt sind ("Swiss IT Magazine" berichtete
verschiedentlich). Jetzt ist es einem Bericht von "Heise" zufolge Ermittlern gelungen, eine Werkstatt auszuheben, in der gebrauchte Disks in Neuware "umgewandelt" wurden.
Wie Seagate bekanntgab, ist es in Kooperation mit Beamten des malaysischen Ministeriums für Binnenhandel im Mai gelungen, eine erste Fälscherwerkstatt auszuheben. Diese soll sich in einem beengten Lagerraum in Kuala Lumpur befunden haben. Die Ermittler beschlagnahmten an die 700 Harddisks, wobei sich darunter auch Modelle der Hersteller
Western Digital und
Toshiba befunden haben sollen.
In der Werkstatt wurden die SMART-Werte, die mitunter auch über die Einsatzzeit der Laufwerke Auskunft geben, zurückgesetzt, worauf sie neu etikettiert und verpackt wurden, um sie sodann über lokale E-Commerce-Plattformen zu verkaufen. Die präparierten Disks wurden allerdings nicht nur im asiatischen Raum abgesetzt, sondern fanden ihren Weg auch in den europäischen Handel in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Es muss davon ausgegangen werden, dass der Modus Operandi auch anderswo weiterhin umgesetzt wird und somit noch diverse weitere Fälscherwerkstätten in Betrieb sind. Dass auch Laufwerke anderer Hersteller gefunden wurden, dürfte weitere Ermittlungen nach sich ziehen.
(rd)