Über Jahre war Werbung in
Whatsapp ein Tabu – verbunden mit dem Versprechen der Gründer, die ihren Dienst bewusst nie mit Werbemitteln verunstalten wollten. Dies galt nun lange Jahre auch unter dem Dach des sonst werbegetriebenen Meta-Konzerns, zu dem Whatsapp seit 2014 gehört. Nun aber erfolgt die Kehrtwende.
Wie Whatsapp
via Blog ankündigt, sollen Whatsapp-Nutzer im Tab "Aktuelles" mehr Kanäle und Unternehmen finden, die zu ihnen passen – eine blumige Umschreibung für Werbung. Werbeanzeigen sollen dabei ausschliesslich im Bereich Status-Updates ausgespielt werden, wobei sowohl Produkte als auch Kanäle beworben werden können. Kanalbetreiber haben also die Möglichkeit, die Sichtbarkeit ihres Kanals gegen Entgelt zu erhöhen.
Whatsapp verspricht, dass der Chat-Bereich von den Werbeausspielungen, die im Blog als "neue Funktionen" angepriesen werden, nicht tangiert wird. Dieser soll werbefrei bleiben.
Zum Thema Datenschutz erklärt
Whatsapp, dass für die Werbeanzeigen nur "eingeschränkte Informationen" verwendet würden – etwas das Land oder die Stadt des Nutzers, die Sprache, Kanäle, denen er oder sie folgt, sowie Interaktionen mit Anzeigen. "Bei Personen, die sich dafür entschieden haben, Whatsapp ihrer Kontenübersicht hinzuzufügen, werden wir auch ihre Werbepräferenzen und Anzeigeninformationen aus ihren anderen Meta-Konten verwenden", so der Dients. Und weiter: "Wir verkaufen oder teilen deine Telefonnummer niemals mit Werbetreibenden. Deine persönlichen Nachrichten, Anrufe und Gruppen, deren Mitglied du bist, werden nicht zur Auswahl von Werbeanzeigen verwendet, die dir möglicherweise angezeigt werden." Ziel sei es gewesen, ein Geschäftsmodell zu entwickeln, das persönliche Chats nicht stört, und man sei der Meinung, dass der Aktuelles-Tab der richtige Ort für diese neuen Funktionen sei.
Nebst der Werbung wird eine weitere monetäre Option eingeführt, und zwar die Möglichkeit, Kanäle gegen eine Gebühr zu abonnieren, um so an "exklusive Inhalte" zu gelangen.
(mw)