BSI und Red Hat warnen vor Backdoor in XZ-Tools für Linux
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BSI und Red Hat warnen vor Backdoor in XZ-Tools für Linux

Ein Software-Ingenieur hat eine Hintertür im Open-Source-Tool "XZ" für Linux entdeckt. Das deutsche Bundesamt für Sicherheit bezeichnet die Schwachstelle als "geschäftskritisch".
9. April 2024

     

Das deutsche Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik BSI warnt in einer offiziellen Cybersicherheitswarnung vor einer "kritischen Hintertür" in den "XZ Utils"-Tools für Linux, welche von den meisten Linux-Distributoren verwendet werden. Die Hintertür soll es Angreifern mit einem bestimmten privaten Schlüssel ermöglichen, aus der Ferne auf anfällige Systeme und ohne Authentifizierung Schadcode in einen OpenSSH-Server (SSHD) einzuschleusen.

Der Open-Source-Anbieter Red Hat, der die XZ-Tools für Linux anbietet, hat bereits am Karfreitag auf seiner Website eine Sicherheitsmeldung veröffentlicht und warnte mit den Worten: "Bitte stellen Sie umgehend die Nutzung aller Fedora Rawhide-Instanzen für berufliche oder private Aktivitäten ein". Fedora Rawhide ist die Entwicklungsdistribution von Fedora Linux.


Das BSI fordert Systemadministratoren auf, Gegenmassnahmen zu ergreifen. Die Schwachstelle wurde mit dem höchsten CVSS-Wert (10 von 10) und somit als "kritisch" eingestuft. Die Sicherheitslücke trägt die Kennzeichnung CVE-2024-3094. Entdeckt wurde die Backdoor vom Software-Ingenieur Andreas Freund, der in den USA für Microsoft arbeitet. Wie Freund auf dieser Website ausführt, sind die Versionen 5.6.0 und 5.6.1 von "XZ Utils" betroffen. (cma)


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