Meta unterliegt dem Bundeskartellamt
Quelle: Depositphotos

Meta unterliegt dem Bundeskartellamt

Meta hat einen Rechtsstreit mit dem Bundeskartellamt verloren. Der Tech-Gigant muss nun seine Praxis zur Datenverarbeitung zwecks personalisierter Werbung anpassen.
6. Juli 2023

     

Meta muss seine Praktiken zur Datenverarbeitung in Europa anpassen. Der Tech-Gigant unterlag in einem Rechtsstreit mit dem Bundeskartellamt in Datenschutzfragen. Meta hat versucht, die explizite Zustimmung der User zur Nutzung derer Daten zu umgehen, indem das Unternehmen Werbung als "berechtigtes Interesse" eingestuft hat. Das Bundeskartellamt hat in dieser Praxis einen Verstoss gegen die DSGVO gesehen und Meta dazu verdonnert, die Geschäftspraktiken anzupassen.

Meta wollte dies nicht einfach so hinnehmen und hat beim Oberlandesgericht Düsseldorf Beschwerde eingereicht. Dieses wiederum wollte vom Gerichtshof der Europäischen Union erfahren, ob nationale Wettbewerbsbehörden wie das Bundeskartellamt überhaupt Verstösse gegen die DSGVO prüfen dürfen. Der europäische Gerichtshof hält nun in einer Mitteilung fest, dass Wettbewerbsbehörden sehr wohl Verstösse gegen die DSGVO melden dürfen.


Meta sieht sich nun gezwungen, für die Datenverarbeitung zwecks personalisierter Werbung das explizite Einverständnis der Nutzer einzuholen. Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, begrüsst die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs: "Das Urteil ist ein hervorragendes Signal für die Kartellrechtsdurchsetzung in der digitalen Wirtschaft. Daten sind dort ein entscheidender Faktor für die Begründung von Marktmacht. Datenschutzregeln sind auch von den Wettbewerbsbehörden bei der Anwendung des Kartellrechts zu berücksichtigen." (dok)


Weitere Artikel zum Thema

Meta-Userdaten bei Behörden immer gefragter

19. Juni 2023 - Behörden haben 2022 bei Meta weltweit insgesamt 476'902 mal Zugriff auf Userdaten verlangt und waren damit in rund drei Viertel der Fälle erfolgreich.

EU: 1,2-Milliarden-Busse für Meta

22. Mai 2023 - Meta hat mit der Datenweitergabe von EU-Userdaten in US-Rechenzentren gegen die DSGVO verstossen. Das hat die irische Datenschutzbehörde DPC abschliessend festgestellt und fordert ein Bussgeld von 1,2 Milliarden Euro.

Meta ändert Werbe-Richtlinien

12. Januar 2023 - Meta möchte jungen Usern zumindest teilweise die Kontrolle über die Werbung geben, die sie sehen. Aus eigenem Antrieb macht der Konzern das allerdings nicht.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER