Vier 14-Zöller unter 1000 Franken im Vergleich
Quelle: Swiss IT Magazine

Vergleichstest Notebooks

Vier 14-Zöller unter 1000 Franken im Vergleich

Beim Direktvergleich von vier 14-Zoll-Business-Notebooks unter 1000 Franken zeigt sich, dass man für dieses Geld bei allen grossen Herstellern ordentliche Qualität kriegt. Trotzdem hat sich relativ klar ein Testsieger herauskristallisiert, der frei von Schwächen ist.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2023/06

     

Ein Notebook für den mobilen Arbeitsalltag mit einer Bildschirmdiagonale von 14 Zoll, Windows 11 Pro, einer möglichst aktuellen CPU und einem UVP von maximal 1000 Franken – das war der kurze, aber recht eng gefasste Anforderungskatalog, den wir für diesen Vergleichstest den fünf grössten Notebook-Herstellern der Welt geschickt haben – Acer, Asus, Dell, HP und Lenovo. Bis auf Dell haben alle Hersteller mit einem passenden Testgerät geantwortet, auf die Testredaktion warteten somit ein paar spannende Tage.


Keine grösseren Überraschungen gab es beim Auspacken der vier Testgeräte. Asus wie auch Acer liefern mit ihren Notebooks jeweils noch ein HDD-Upgrade-Kit mit, ansonsten finden sich bei allen Herstellern nebst dem Rechner nichts weiter als jeweils ein Netzteil mit passendem Schweizer Stecker. Diese Netzteile unterscheiden sich bezüglich Form und Grösse – sind mal quadratisch wie bei Asus, mal kleiner wie bei Acer oder grösser wie bei Lenovo, doch keines ist übermässig klobig. Erwähnenswert aber: Während Acer und Asus auf einen proprietären Stromanschluss setzen, werden die Rechner von HP und Lenovo via USB-C geladen – die entsprechenden Ladegeräte können damit herstellerübergreifend genutzt werden.

«Warnung vor Schadsoftware»

Mehrheitlich unspektakulär verlief (glücklicherweise) das Einrichten. Der Rechner von HP ist der einzige, auf dem ab Werk Windows 10 läuft. Man bekommt im Laufe des Einrichteprozesses dann die Option, auf Windows 11 Pro zu wechseln, wobei das Betriebssystem nach dem Aufsetzen automatisch heruntergeladen und installiert wird, was allerdings einige Zeit in Anspruch nimmt. Bei den übrigen Rechnern ist von Haus aus Windows 11 Pro vorinstalliert.

Einmal eingerichtet, wird man auf dem Notebook von Lenovo direkt von einem Warnfenster begrüsst: «Warnung vor Schadsoftware» – inklusive grossem, roten Ausrufezeichen und dem Hinweis, dass der Virenschutz von McAfee bald abläuft. Crapware-Alarm! Ebenfalls wird man auf dem Lenovo-Rechner von Lenovo System Update begrüsst, einem Tool für das Management von Updates, dessen Mehrwert gegenüber Windows ­Update sich auf den ersten Blick aber nicht erschliesst. Ungewünscht vorinstallierte Software findet sich aber ebenfalls bei Acer, und zwar in Form einer Dropbox-Sonderaktion «speziell für Acer-­Kunden», die einen erwartet, wenn man das entsprechende App-Icon, angepinnt in der Startleiste, drückt. Und auch bei Acer ist McAfee Livesafe vorinstalliert und wartet nur darauf, über den auslaufenden Virenschutz zu informieren. Erwähnenswert: Die McAfee-Software kann via Task-Manager noch nicht mal beendet werden, so wie wir das für faire Benchmark-Tests tun wollten. Damit McAfee die Leistung des Rechners nicht beeinträchtigt, hilft nur eine Deinstallation. Nebst der McAfee-Antiviren-Trial findet sich bei Acer auch noch eine hauseigene Sicherheitslösung, Proshield Plus, die unter anderem Dateiverschlüsselung, einen Dateischredder, einen USB-Gerätefilter oder Browserschutz bietet.


Systemtools, aber keine offensichtliche Crapware, finden sich löblicherweise bei Asus sowie bei HP. Bei HP wird man von Wolf Security begrüsst, HPs hauseigener Antimalware-Lösung, die Teil des Lieferumfangs ist, was gleichzeitig bedeutet, dass man nicht von nervigen Kauf-/Abo-/Virenschutz-läuft-aus-Pop-ups belästigt wird. Ob man anstelle von Microsofts Betriebssystem-eigenem Defender eine zusätzliche Lösung braucht, sei dahingestellt. In separaten Tests schneidet HPs Sicherheitslösung aber recht gut ab. Asus liefert derweil eine ganze Reihe mehr oder weniger nützlicher, hauseigener Systemtools – etwa den Asus Business Manager, der unter anderem via Secure Guard Admins Gerätezugriff gewährt, eine verschlüsselte virtuelle Partition auf dem lokalen Laufwerk erstellen kann oder ebenfalls einen File Schredder bietet, das Tool Expertwidget, um Hotkeys zuzuweisen, oder aber die MyAsus-App, ein System-Utility-Werkzeug.

Die Verarbeitung

So viel zum Thema Inbetriebnahme der Geräte. Wenden wir uns nun der eigentlichen Hardware zu. Betrachtet man allein die Dimensionen und das Gewicht der vier Notebooks, sind die Unterschiede recht überschaubar. Die Waage zeigt zwischen 1,41 (HP Elitebook) und 1,59 Kilo (Lenovo Thinkpad) an, während Lenovo mit 18,8 Millimetern das dünnste und Acer mit 20 Millimetern das dickste Gerät liefert. Das Acer Travelmate besitzt über alles gesehen das grösste Gehäuse, während das Expertbook von Asus und das Elitebook von HP gesamthaft deutlich kompakter wirken.

Bei Acer ist die Recheneinheit etwas grösser als die Displayeinheit, wodurch sich im geschlossenen Zustand an der Rückseite ein knapp 1 Zentimeter grosser Absatz bildet, was uns optisch nicht besonders hübsch dünkt. Der Deckel des Travelmate P2 ist aus einer Metalllegierung, während der Rest des Gehäuses – inklusive des Bereichs rund um Tastatur und Touchpad – aus einem recht stark angerauten Kunststoff besteht und dabei nicht sonderlich wertig oder angenehm bei Berührung wirkt. Die Ränder um das Display messen seitlich 0,9 Millimeter, oben 1,5 Zentimeter und unten etwas über 3 Zentimeter, was eher viel ist und darum wenig filigran ausschaut. Auch das mit 12,6 x 7,8 Zentimetern riesige Touchpad ist aus Kunststoff und wirkt haptisch weniger angenehm als die Steuerflächen der Mitbewerber, während die Acer-Tastatur von den vier Testkandidaten klar die lautesten Klickgeräusche macht. Was die Wertigkeit angeht, weiss das Travelmate somit am wenigsten zu überzeugen. Dasselbe gilt auch für die verbauten Speaker, die im Vergleich zu den drei übrigen Probanden recht deutlich abfallen, am leisesten sind und selbst für Notebook-Verhältnisse zu blechern klingen. Positiv dafür: die Lüftergeräusche, die sich bei Acer selten bemerkbar machen und die auch unter Volllast nicht übermässig laut sind.


Bezüglich Verarbeitung sehr gut gefallen haben uns das Elitebook von HP wie auch das Expertbook von Asus. Das Gerät von Asus kommt in einem Gehäuse gefertigt aus der Asus-typischen, bläulich-anthraziten Alu-Legierung, und ebenfalls Asus-typisch ist das Deckeldesign, dass so konzipiert ist, dass sich die Recheneinheit und damit auch die Tastatur beim Öffnen des Deckels leicht anheben, was das Tippen angenehmer macht. Die Displayränder seitlich messen rund 6 Millimeter, oben zirka 1,2 Zentimeter, und unten ist dadurch, dass der Deckel das Gehäuse anhebt, ein Rand von vielleicht noch einem Zentimeter sichtbar, was das Ganze recht schlank wirken lässt. Erwähnenswert beim Expertbook B1 ist auch das Numberpad 2.0, eine Asus-Erfindung, die das Touchpad in ein Nummern-Pad verwandelt. Dazu braucht man lediglich rechts oben auf das entsprechende Symbol am Touchpad zu klicken, und wie von Geisterhand erscheint hintergrundbeleuchtet auf ebendiesem Touchpad ein Zahlenfeld sowie die wichtigsten Operatoren – enorm praktisch, wenn man viele Zahlen eintippen muss. Denn: Keiner der Testrechner hat Platz für ein physisches Nummern-Pad. Ebenfalls gefallen hat uns die Qualität der Speaker, die zwar nicht wahnsinnig laut sind, dafür recht ausgewogen tönen. Etwas nervig dafür: Der in den Power-Button integrierte Fingerabdrucksensor verweigert manchmal seinen Dienst, weshalb man über kurz oder lang wohl auf seine Verwendung verzichtet. Und: Die Lüfter des Asus-Geräts, die hinten am Display hochblasen, machen sich unter Volllast akustisch leicht pfeifend durchaus bemerkbar und sind im Vergleich zu den übrigen Testkandidaten am lautesten – allerdings auf erträglichem Niveau.

Das Elitebook 840 von HP fällt im Testfeld allein schon dadurch auf, dass es ein silbernes Gehäuse spazieren trägt. Während die übrigen Hersteller eher auf kantige Designs setzten, rundet HP sein Metallgehäuse an den Kanten etwas ab, wodurch der Rechner etwas filigraner wirkt. HP verbaut als einziger Hersteller den Fingerabdruck-Scanner nicht im Power-Knopf, der Teil der Tastatur ist, sondern rechts neben dem Touchpad. Dieses wiederum unterscheidet sich ebenfalls von den Mitbewerbern, als dass es mit 12 x 8 Zentimetern recht gross und vor allem sehr angenehm in der Benutzung ist. Dasselbe gilt für die Tastatur, die von den vier Testgeräten am leisesten ist und die wir mit ihrem recht festen Druckpunkt als am angenehmsten in der Nutzung empfunden haben. Ebenfalls vorne liegt das Elitebook bezüglich Speakern. Das Logo von Bang & Olufsen scheint nicht umsonst das Gehäuse zu zieren, die Lautsprecher von HP sind klar die besten im Testfeld, am lautesten, differenziertesten – hier kann man sich auch vorstellen, mal einen Film zu schauen oder Musik zu hören. Dabei stören auch die Lüfter nicht, die ihre Arbeit relativ ruhig verrichten, auch unter Volllast – nichts auszusetzen hier. Ähnlich wie bei Asus gefallen bei HP zudem die dünnen Ränder rund um das Display mit seitlich rund 6 sowie oben und unten 12 Millimetern.

Bleibt der Rechner von Lenovo, der im klassischen (und etwas langweiligen) Thinkpad-Look daherkommt, den man schon zu IBM-Zeiten kannte – inklusive dem roten Trackpointer mitten in der Tastatur und den physischen Maustasten über dem Touchpad. Auch beim Thinkpad E14 hat uns das Tippgefühl der Tastatur gut gefallen. Störend einzig: Bei Lenovo sind links die Ctrl- und Fn-Tasten vertauscht respektive andersrum angeordnet als bei allen anderen Geräten, was bei Copy&Paste-Befehlen, wo man ganz links die Ctrl-Taste erwartet, stattdessen aber Fn drückt, recht mühsam ist. Ansonsten: Das Gehäusedesign ist wie gesagt nicht aufregend – «zweckmässig» ist wohl die richtige Beschreibung. Die Displayränder messen seitlich rund 7, oben knapp 12 Millimeter, während der Rand unten mit 18 Millimetern etwas breiter ist als bei Asus und HP, was das Thinkpad insgesamt etwas weniger filigran wirken lässt. Aber das Gerät wirkt mit seinem dunklen Alugehäuse durchaus wertig. Und: Es arbeitet flüsterleise, die Lüfter sind kaum wahrnehmbar respektive nur unter Volllast, und auch das auf sehr erträglichem Niveau. Die Lautsprecher beim Thinkpad sind dafür keine Offenbarung – zwar deutlich besser als diejenigen von Acer, aber immer noch recht blechern.

Die Ausstattung

Bezüglich verbauter Innereien setzen sowohl HP beim Elitebook 840 wie auch Acer beim Travelmate P2 auf Intels Core i5-1235U, währenddem Asus Intels Core i7-1255U verbaut. Beide Chips aus Intels 12. Core-Generation besitzen zehn Kerne mit 12 Threads, wobei der Core i7 etwas höher taktet als der i5. Schaut man sich separate CPU-Benchmarks an, liegen die beiden Chips leistungsmässig bei vielen Aufgaben aber recht nahe beieinander. Lenovo spendiert dem Thinkpad E14 AMDs Ryzen 5 5625U mit 6 Kernen und 12 Threads, der Anfang 2022 erschienen ist und leitungsmässig laut CPU-Benchmarks in etwa auf dem Niveau der Intel-Chips liegen müsste. Schade also: Unter 1000 Franken scheint man aktuell (Stand: Mai 2023) noch kein Business-Gerät mit neuesten CPUs – bei Intel wäre es die 13. Core-Generation – zu kriegen. Alle vier Geräte sind zudem mit 16 GB RAM sowie mit einer 512 GB SSD bestückt. Auf dem Papier also sind die vier Rechner somit alle ähnlich schnell – wie es in der Realität ausschaut, dazu kommen wir etwas später.

Zuerst ein Blick auf die Anschlussvielfalt respektive Ausstattung. Auch hier ist vieles ähnlich. Bis auf das Gerät von Lenovo bieten alle Rechner einen Thunderbold-4-Anschluss – HP sogar deren zwei, wobei einer für die Stromversorgung gebraucht wird. Das Thinkpad von Lenovo besitzt derweil nur einen USB-C-3.2-Port, der darüber hinaus für die Stromversorgung gebraucht wird. Hängt der Rechner also am Strom, gibt es keinen freien USB-C-Anschluss. Dafür bietet das Thinkpad, wie auch die Modelle von Acer und Asus, einen Netzwerkanschluss. Diesen vermisst man beim Elitebook von HP. Einen ausgewachsenen HDMI-Anschluss bieten alle Geräte, als einziges Notebook im Testfeld schmückt sich das Expertbook von Asus zudem mit einem VGA-Port – alle, die noch alte Projektoren im Büro stehen haben, werden dankbar sein. Wer die Anmeldung via Gesichtserkennung zu schätzen weiss, wird dafür mit den Rechnern von HP oder Lenovo glücklich werden – beide unterstützen Windows Hello via Web- und Infrarot-Kamera. Einen Fingerprint-Leser besitzen wie bereits erwähnt alle Geräte.


Ein weiteres Merkmal, das ebenfalls allen Geräten gemeinsam ist, ist ihr mattes Display, was der Lesbarkeit zugutekommt und den Business-Fokus unterstreicht. Bezüglich Qualität der Displays gibt es durchaus Unterschiede, die man im Alltag weniger sieht, wohl aber im Direktvergleich beim Anzeigen von speziellen Testbildern. Bei voller Displayhelligkeit und weisser Fläche macht sich beim Acer-Display ein leichter Gelb-, beim Lenovo-Display ein leichter Rot-Stich bemerkbar. Bei schwarzen Flächen fällt vor allem das Display von Lenovo auf respektive ab. Ist schwarz insbesondere auf dem Asus- und dem HP-Screen tatsächlich pechschwarz, schimmert auf den Lenovo-Monitor ein leichter Blauton mit – das ganze erinnert etwas an die Dunkelheit der Nacht, nicht aber an absolute Finsternis. Bei der vollflächigen Anzeige von Farben zeigt sich recht deutlich, dass der Bildschirm von HP diese am kräftigsten, knalligsten darstellt. Das Display von Asus wirkt bei der Farbdarstellung derweil ausgewogen, während Farben bei Lenovo und Acer eher matt, weniger farbecht dargestellt werden. Das zeigt sich zum Beispiel bei der Farbe Grün, die bei HP wirklich knallgrün ist, bei Lenovo und Acer dafür eher ins olivfarbene tendiert und bei Asus am farbechtesten wirkt. Bei Acer macht sich bei der Darstellung von Verläufen zudem eine unschöne Streifenbildung bemerkbar – horizontal wie vertikal. Bei den übrigen Geräten sind die Verläufe streifenfrei. Was den Kontrast angeht, liefert das Notebook von Asus das beste Ergebnis. Gleichzeitig darf man festhalten: Bei der herkömmlichen Verwendung als Arbeitsgerät überzeugen die Displays aller Geräte weitgehend.

Die Performance

Als Zwischenfazit kann man also ziehen: Keines der Notebooks fällt im bisherigen Vergleich deutlich auf oder ab – sei es bezüglich Design, Abmessungen und Gewicht, Verarbeitung, Ausstattung oder Display. Zeigen sich dafür bezüglich der Performance der Rechner massive Unterschiede? Um das herauszufinden, haben wir auf den vier Notebooks das Benchmarking-Tool PCMark 10 installiert und gestartet.

Den höchsten Gesamt-Score konnte dabei mit 5888 Punkten das Thinkpad E14 von Lenovo erzielen, was ein mehr als ordentlicher Wert ist und für die verbaute Ryzen-Plattform von AMD spricht, die die Intel Core-Chips der 12. Generation hinter sich lässt. Besonders gut abgeschnitten hat das Lenovo-Gerät dabei beim sogenannten Produktivitäts-Score, wo Tabellenkalkulation und Schreiben simuliert werden, mit 9552 Punkten, was gegen 2500 Punkte mehr sind als bei den Tests der drei Mitstreiter. Im Vergleich mit den Rechnern von Asus und HP liegt das Thinkpad zudem auch beim Thema Digital Content Creation, wo Foto- und Video-Bearbeitung sowie Renderings simuliert werden, mit 5746 Punkten vorne. Hier kann einzig das Acer Travelmate P2 mit 5595 Punkten noch mithalten. Und auch beim Essentials-Score, wo unter anderem Anwendungsstarts, Videokonferenzen oder Web Browsing getestet wird, schneidert der Lenovo-Rechner am besten ab.


Die drei übrigen Notebooks erreichen bei PCMark 10 einen Gesamt-Score von 4918 (HP Elitebook 840), 5173 (Acer Travelmate P2) und 5213 Punkten (Asus Expertbook B1) – liegen also recht nahe beieinander. Um diese Zahlen in einen Kontext zu setzen, schauen wir zurück auf Notebooks, die wir in Vergangenheit getestet haben. Das Asus Expertbook B7 Flip, in dem ein ziemlich performanter Core i7 der 11. Generation steckte, erreichte im Frühling 2022 ebenfalls um die 5200 Punkte. Ansonsten schaffte in Vergangenheit kein Notebook mit Intels 11. Core-Generation auf unserer Testredaktion ähnliche Werte wie die nun getesteten Notebooks mit 12th-Gen-Core-CPUs. Allerdings: Im Herbst 2022 testeten wir das Huawei Matebook D 16, das mit einer Core i7 12700H bestückt war und damit gut 6000 Punkte bei PCMark 10 erreichte. Und das Lenovo Yoga Slim 7 Pro im selben Test und bestückt mit AMDs Ryzen 7 5800 H und 16 GB RAM erzielte gar über 6400 Punkte. Allerdings kosteten diese beiden Rechner zum Zeitpunkt des Tests auch 1300 Franken.

Neben den PCMark-10-Tests haben wir als zweites Tool Geekbench in der relativ neuen Version 6 laufen lassen, mit dem ebenfalls alltägliche Tasks simuliert werden. Auch dieser Test beweist, dass die Notebooks bezüglich Performance recht nahe beieinander liegen. Beim Single Core Score liegt das Asus Expertbook mit 2140 Punkten vorne, während das Lenovo Thinkpad mit 1820 Punkten den tiefsten Wert liefert. Anders beim Multi Core Score. Hier performt das Acer Travelmate mit 6317 Punkten am besten, und das Asus Expertbook liegt mit 5504 Punkten auf Rang vier. Etwas deutlicher ist die Angelegenheit beim OpenCL Score, wo die Grafikleistung gemessen wird. Hier performt das Thinkbook mit seiner AMD-Plattform und 13’599 Punkten klar am besten, während beispielsweise Acers Travelmate «nur» 9970 Punkte erreicht.

Die Akkulaufzeit

Kommen wir abschliessend noch zur letzten Testdisziplin – zur Leistung der verbauten Akkus, die je nach Modell zwischen 42 Wh (Asus) und 56 Wh (Acer) fassen. Allerdings lässt die Kapazität der Akkus nicht zwingend Rückschlüsse auf deren Laufzeit zu, denn: Im Test am besten abgeschnitten hat das Thinkpad von Lenovo mit seinem 45-Wh-Akku. Dieser hat beim Testlauf Modern Office von PCMark 10, mit dem der moderne Büroalltag inklusive gelegentlichen Videokonferenzen simuliert wird, 13 Stunden und 10 Minuten durchgehalten, was ein ausserordentlich guter Wert ist. Bei der Dauerwiedergabe von Video lieferte der Lenovo-Akku beim Test etwas weniger lange Strom, nämlich 12 Stunden 28 Minuten – erneut Bestleistung im Testfeld. Sehr gut zudem auch die Ladegeschwindigkeit beim Thinkpad. Nach einer Stunde Ladezeit ist der Akku bereits wieder zu 85 Prozent gefüllt.

Ebenfalls erfreulich gut abgeschnitten haben beim Akkulaufzeittest die Rechner von Acer und HP. Beim Testlauf Modern Office hielt der Akku bei beiden Geräten rund zehneinhalb Stunden, bei der Video-Dauerwiedergabe hatte das Elitebook von HP mit gut 11 Stunden die Nase um eine knappe Stunde vor dem Travelmate von Acer. Unterschiede gibt es zwischen den beiden Geräten dafür, was das Ladetempo angeht. Ist der HP-Akku nach einer Stunde laden nämlich zu 84 Prozent voll, zeigt die Akkuanzeige bei Acer hier lediglich 66 Prozent, was klar der tiefste Ladestand im Testfeld ist.


Besser macht es das Expertbook von Asus, dessen Akku nach einer Stunde laden ebenfalls zu 84 Prozent voll ist. Dafür hält der Asus-Akku am wenigsten lang durch – beim Testlauf Modern Office etwas mehr als 9 Stunden und bei der Video-Dauerwiedergabe 8 Stunden. Das ist nicht schlecht, aber schlechter als bei den Mitbewerbern in diesem Test.

Testbilanz

Eines vorweg: Wer 1000 Franken in ein 14-Zoll-Business-Notebook investieren möchte, macht unabhängig davon, welchen der vier Testkandidaten er kauft, nichts falsch. Keines der Geräte fällt ab. Auch das Travelmate P2, notabene das günstigste Gerät im Testfeld, liefert eine gute Performance gepaart mit starker Akkulaufzeit und einem zeitgemässen Anschluss-­Bouquet. Abzüge gibt es für die Verarbeitung, die nicht schlecht, aber deutlich weniger wertig als bei der Konkurrenz wirkt, für die Crapware, für die vergleichsweise maue Ladegeschwindigkeit und die blechern klingenden Speaker. Für Asus sprechen die tolle Verarbeitung und die Ausgewogenheit bezüglich Display und Speakern. Einen weiteren Bonuspunkt gibt es zudem für den Nummernblock, der auf dem Touchpad eingeblendet werden kann. Eher unauffällig unterwegs – im positiven Sinne – ist das Lenovo Thinkpad E14 Gen 4 bezüglich Gehäuse und Verarbeitung. Solide, aber etwas langweilig ist hier wohl die richtige Beschreibung. Was die Perfomance und die Akkulaufzeit angeht, lässt der Lenovo-Rechner seine Mitbewerber hinter sich. Abzüge gibt es allerdings für die unsägliche Crapware, die Qualität des Displays und der Speaker und vor allem für die Tatsache, dass im Netzbetrieb kein USB-C-Port zur Verfügung steht. Bleibt das Elitebook 840 G9 von HP (Bild) – unser Testsieger darum, weil der Rechner schlicht und einfach frei von Schwächen ist und keine Wünsche offenlässt. Wir würden unsere 1000 Franken darum in dieses Gerät investieren. (mw)
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