Studie: Die Schweiz ist offen für neue Lohnformen
Quelle: Unsplash/Claudio Schwarz (@purzlbaum)

Studie: Die Schweiz ist offen für neue Lohnformen

Laut einer repräsentativen Studie zum Thema Lohn ist Geld nicht die einzige Möglichkeit, Arbeit zu vergüten, wie zwei Drittel der befragten Deutschschweizer finden.
10. Juni 2021

     

Arbeit gegen Geld, so lautet nach wie vor die gängigste Formel in der Beziehung von Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Allerdings finden zwei Drittel der Deutschschweizer Berufstätigen, das Geld nicht die einzige Möglichkeit ist, um Arbeit zu vergüten. Dies geht aus einer repräsentativen Studie von Marketagent.com, für die im Auftrag der Plattform Xing 500 berufstätige Personen in der Deutschschweiz zum Thema Lohn befragt wurden.


Nur zehn Prozent würden laut Umfrage finden, dass es für sie beim Lohn keine Alternative zu Geld gibt. Derweil erklären 69 Prozent, dass es für sie denkbar wäre, einen Teil ihres Gehalts in Form von zusätzlichen Ferientagen zu beziehen. 46 Prozent kann sich vorstellen, dass Vergünstigungen für bestimmte Dienstleistungen und Produkte einen Lohnbestandteil ausmachen. Auch Sachleistungen des eigenen Unternehmens oder von Partnerunternehmen währen für 38 Prozent eine Option zu Geld. Wenig abgewinnen können Arbeitnehmende dafür einer schöneren Büroausstattung als Teil der Vergütung. Lediglich 6 Prozent würden dies anstelle von Geld akzeptieren, so Xing.
Eine weitere Erkenntnis der Studie lautet, dass die Präsenzzeit hat als Mass für die Festlegung des Lohns ausgedient hat. Nur 22 Prozent finden laut Umfrage, dass die Arbeitszeit der geeignetste Weg ist, um die Bezahlung zu bestimmen. 60 Prozent sind derweil der Meinung, dass stattessen die Leistung und das Erreichen von Zielen honoriert werden sollen. Rund die Hälfte gibt zu Protokoll, dass auch Kollegialität und eine gute Zusammenarbeit einen Einfluss auf den Lohn haben sollen, während für 41 Prozent Kreativität und Ideenreichtum eine sinnvolle Bemessungsgrundlage darstellen. Allerdings scheint es in der Praxis diesbezüglich Nachholbedarf zu geben: Nur 43 Prozent der Befragten empfinden die Art, wie Arbeitsleistung im eigenen Unternehmen gemessen wird, als fair.


Abgefragt wurde im Rahmen der Studie auch das Thema Lohntransparenz. Diese wird von 63 Prozent befürwortet, während sich nur 14 Prozent dagegen aussprechen. Wunsch und Realität klaffen allerdings weit auseinander, denn nur gerade 15 Prozent der Befragten sagen, dass in ihrem Unternehmen offen über den Lohn gesprochen wird, und nur 23 Prozent kennen den Lohn ihrer Berufskollegen. Dabei würde in Lohntransparenz viel Potenzial gesehen. Zwei Drittel glauben, dass Lohntransparenz eine Möglichkeit ist, um gleiche Bezahlung für die gleiche Tätigkeit bei Frauen und Männern zu erreichen. 36 Prozent rechnen damit, persönlich von mehr Lohntransparenz zu profitieren, bei den Frauen sind es sogar 42 Prozent. Demgegenüber sind nur 8 Prozent der Meinung, dass ihr Lohn bei höherer Transparenz sinken würde. (mw)


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