All-in-One PCs - kompakte Arbeitstiere
Quelle: HP

All-in-One PCs - kompakte Arbeitstiere

Wo wenig Platz vorhanden ist, können All-in-One PCs Sinn machen. Sie haben eine kompakte Bauweise und sind dennoch mit leistungsfähigen Komponenten ausgestattet.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2021/05

     

Sie sind kompakt und benötigen wenig Platz. Von aussen betrachtet sehen sie aus wie Displays, im Gehäuse sind aber leistungsstarke Prozessoren, Arbeitsspeicher sowie Datenträger verbaut. Die Rede ist von All-in-One PCs, einer Sub-Spezies der Desktop-Rechner. Die Marktforscher von IDC rechnen damit, dass AiO PCs im Unternehmensumfeld in der Schweiz gegen Ende dieses Jahres zulegen werden. «Wir bemerken ebenfalls ein zunehmendes Interesse an unseren AiO-Geräten», sagt Leandro Benitez, Product Manager bei Acer Computer. Aufgrund der Pandemie sei das Thema Home Office allgegenwärtig. Damit einhergehend arbeiten laut Benitez viele Firmen an Shared-Desk-Konzepten und stellen Überlegungen an, ihre Unternehmensfläche zu minimieren. «All-In-Ones sind eine ergonomische und platzsparende Alternative zum Tower-PC», so Benitez weiter.


Auch bei Dell Technologies teilt man die Einschätzung von IDC: «Der Hauptgrund für diese Entwicklung ist sicher die Ästhetik: Die Kunden wollen keine klobigen PCs mehr unter oder auf dem Tisch. Sie sind auf der Suche nach einer eleganten, platzsparenden Lösung, welche gleichzeitig eine gute Leistung bietet. Je nach Bedarf können auch bei AiOs weitere Monitore über Daisy Chaining angeschlossen werden», so Patrick Weinmann, Field Product Manager Client Solutions Switzerland & Austria.
Anders sieht man die Situation bei HP Schweiz. Stefan Nünlist, Country Category Manager Personal Systems, erklärt: «Wir sehen im Business-Bereich einen starken Trend hin zu Notebooks und dedizierten Monitoren. In einzelnen Bereichen ist ein Trend hin zu AiOs erkennbar, beispielsweise bei der Reception im Gastgewerbe oder in Büros, in Schulen oder in Unternehmen im Gesundheitswesen. Einen generellen Trend können wir aber nicht ausmachen und er ist aus unserer Sicht auch nicht absehbar.»

All-in-One PCs bieten gegenüber gewöhnlichen Desktops gewisse Vorteile, allen voran die Einfachheit des Systems, wie Stefan Nünlist darlegt: «Durch die Verdichtung von Computer, Bildschirm, Lautsprecher und Docking-Station auf ein einziges Gerät werden Platz und Energie gespart.» Wie Leandro Benitez von Acer betont, müsse ein AiO PC grundsätzlich das Gleiche können wie ein klassischer Desktop-Rechner, jedoch spiele die Lautstärke bei AiOs eine besonders wichtige Rolle: «Da das Gerät auf dem Schreibtisch steht, sollte es vor allem leise arbeiten. Lüfter, die dauernd im Einsatz sind, können als störend empfunden werden.»


Durch die kompakte Bauweise fällt auch die Verkabelung minimal aus, wie Patrick Weinmann von Dell Technologies ausführt. Er sieht aber auch Schattenseiten: «Von Nachteil ist die limitierte Flexibilität: Die Geräte sind nur begrenzt erweiterbar, und der Lifecycle von Monitor und PC ist nicht differenzierbar.»

Bleibt noch die Frage zu klären, ob und wie sich All-in-One-Rechner preislich von vergleichbar leistungsfähigen Desktop-PCs mit separatem Display unterscheiden. Die Antwort darauf fällt unterschiedlich aus, je nachdem, welchen Hersteller man fragt. Ignacio Ruiz, 4P Product and Category Manager bei Lenovo, meint dazu: «Ein AiO kostet je nach Kategorie zwischen 5 und 15 Prozent mehr als ein aktueller Desktop PC. Der Preisunterschied liegt in der kompakteren Lösung des AiO begründet.»

Laut Acer und HP hingegen bewegen sich die Preise eines AiOs und eines Desktop-PCs mit separatem Display in einem vergleichbaren Rahmen. Anders sieht es bei Medion aus, wie Country Manager Andreas Müller erklärt: «Wir positionieren AiOs leicht unter dem Preis eines Desktops mit externem Monitor. Die kompakte Bauweise sowie das geringere Gewicht reduzieren die Logistikkosten, da nur eine Verpackung benötigt wird, und lassen attraktivere Preise rechnen.» Die Kunden können aber aus einer breiten Palette an Konfigurationen auswählen, und es gibt auch modulare Systeme.

Die tabellarische Marktübersicht können Abonnenten in der Ausgabe 5/2021 nachlesen. Noch kein Abo? Hier klicken und Versäumtes nachholen. (luc)


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