Digitalisierungspotenzial in der Schweiz noch gross
Quelle: NTT Data

Digitalisierungspotenzial in der Schweiz noch gross

Eine Studie von Euler Hermes zeigt: Die Schweiz hat in Sachen Digitalisierung noch Luft nach oben
15. April 2021

     

Im Euler Hermes Enabling Digitalization Index 2020 (EDI) liegen die USA, Dänemark und Deutschland erneut unter den Top drei. Allerdings hat die Schweiz im Vergleich zu den Vorjahren an Boden verloren und ist vom siebten auf den zehnten Platz zurückgefallen. China rückt von Platz 17 auf Platz 4 vor.

Der Index bewertet den aktuellen Stand der Digitalisierung in 115 Ländern, aber auch deren Digitalisierungspotenzial, basierend auf fünf Faktoren: Regulierung, Wissen, Konnektivität, Infrastruktur und Grösse. Auf diese Weise misst das EDI die Fähigkeit und Agilität von Ländern, digitalen Unternehmen zum Erfolg zu verhelfen und traditionellen Unternehmen die digitalen Chancen zu nutzen.


"Die Digitalisierung wirkt – wenig überraschend – bei der Bewältigung der Covid-19-Pandemie als Puffer", erklärt Stefan Ruf, CEO von Euler Hermes Schweiz. "Die Studie hat ergeben, dass die Spitzenreiter des Enabling Digitalization Index bisher wirtschaftlich besser durch die Covid-19-Pandemie gekommen sind als diejenigen Länder, die beim Potenzial für die Digitalisierung hinterherhinken."
Die USA sind dank ihres erstklassigen Wissens-Ökosystems, der Marktgrösse und des günstigen regulatorischen Umfelds mit Abstand führend. Der Konnektivitäts-Score des Landes stieg bis Ende 2019 um +1,8 Punkte an, gegenüber +5,1 Punkten im Jahr 2018.

Trotz einer leichten Verbesserung der Regulierung und des Wissensstandes hat sich die Qualität der Konnektivität in der Schweiz im Vergleich zum Rest der Welt verschlechtert. Dies, so die Autoren der Studie, sei auf einen Rückgang der Anzahl der Mobilfunkabonnements pro 100 Einwohner und einen leichten Rückgang des Anteils der Internetnutzer Ende 2019 zurückzuführen.


"Die Schweiz hat viel Potenzial – lässt aber weiterhin Teile davon ungenutzt", sagt Ruf. "China hingegen hat anschaulich gezeigt, wie Potenziale äusserst effizient genutzt werden können: Das Land hat sich in den drei Jahren vor der Pandemie von Platz 17 auf Platz 4 katapultiert und sitzt vielen führenden Ländern bereits im Nacken. Auch wenn die Digitalisierung hierzulande durch die Covid-19-Pandemie einen Schub erhalten hat, müssen die Schweizer zusehen, dass sie nicht ins Hintertreffen geraten. Jetzt ist es an der Zeit, dafür die Weichen zu stellen – bei den Rahmenbedingungen ebenso wie bei Investitionen und der praktischen Umsetzung in den Unternehmen. Dies ist ein entscheidender Erfolgsfaktor, gerade in der Krise."

Die vollständige Studie findet sich an dieser Stelle online. (swe)


Weitere Artikel zum Thema

Schweizer KMU zeigen hohe Bereitschaft zur Digitalisierung

8. April 2021 - Eine aktuelle Umfrage will den digitalen Reifegrad von Schweizer KMU aufzeigen. Daraus geht hervor, dass eine hohe Bereitschaft zur Digitalisierung besteht, es aber bei der Anwendung in Geschäftsmodellen und Prozessen noch hapert.

Swiss Made Software: Das Schweizer Tech-Barometer

3. April 2021 - Covid-19 brachte nicht nur das Home Office, sondern auch einen starken Digitalisierungsschub Richtung Cloud. Das zeigen auch die Trends bei den von ­Entwicklern eingesetzten Technologien.

Kommentare
In der Schweiz dürfte vorallem die Kultur, das veraltete Führungs- und Organisationsverständnis die digitale Transformation verhinderrn...
Donnerstag, 15. April 2021, Max Huser



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welche Farbe hatte Rotkäppchens Kappe?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER