UVEK veröffentlicht Bericht zum 5G-Ausbau
Quelle: UVEK

UVEK veröffentlicht Bericht zum 5G-Ausbau

Im UVEK-Bericht zum Mobilfunkausbau werden fünf Optionen vorgestellt, wie der 5G-Ausbau umgesetzt werden könnte. Der Branchenverband Asut präferiert in einer Stellungnahme jene zwei Varianten, die günstig und schnell umsetzbar sind, aber eine deutliche Erhöhung der Grenzwerte vorsehen.
29. November 2019

     

Im Hinblick auf den anstehenden 5G-Ausbau hat das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation, kurz UVEK, im Herbst 2018 eine Arbeitsgruppe beauftragt, einen Bericht über die Bedürfnisse und Risiken des zukünftigen Mobilfunks zu erarbeiten. Diese hat jetzt ihren 128-seitigen Bericht vorgelegt und hat darin fünf Optionen ausgearbeitet, wie das Schweizer Mobilfunknetz weiterentwickelt werden könnte.

In der ersten Variante wird der Status Quo beibehalten und der Anlagegrenzwert (AGW) auf dem heutigen Niveau belassen. Für ein leistungsfähiges 5G-Netz müssten hierfür 26'500 zusätzliche Mobilfunkanlagen gebaut sowie 5000 nachgerüstet werden. Dafür würden Investitionen von 7,7 Milliarden Franken fällig. Die zweite Option sieht ebenfalls keine Änderung des AGW vor, jedoch strengere Anforderungen in der Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (NISV). Die Option beinhaltet 46'500 zusätzliche Mobilfunkanlagen bei Kosten von 13 Milliarden Franken. Bei den Optionen wird der Zeitbedarf, bis eine qualitativ gute Versorgung mit 5G besteht, auf 20 bis 30 Jahre (Option 1) respektive 30 Jahre und mehr (Option 2) geschätzt. Ebenfalls 10 bis 20 Jahre dauert die Umsetzung der Option 3, die eine leichte AGW-Erhöhung, 7500 neue Mobilfunkanlagen sowie die Nachrüstung aller bestehenden vorsieht. Hier wird mit Kosten von 3,2 Milliarden Franken gerechnet.


In den Optionen 4 und 5 wird schliesslich von einer stärkeren AGW-Erhöhung sowie der Nachrüstung bestehender Anlagen ausgegangen. Die Kosten sind mit 0,9 beziehungsweise 1 Milliarde Franken markant tiefer und auch die Umsetzung der Vorhaben soll nur maximal 10 Jahre dauern. Allerdings würde die Exposition an Orten mit empfindlicher Strahlenbelastung durch Mobilanlagen wie Wohnungen, Schulen oder Spitäler stark zunehmen. Bei Option 3 wird ebenfalls von einer Zunahme ausgegangen, während bei den ersten beiden Optionen von einer gleichbleibenden Exposition ausgegangen wird.
Asut, der Verband der Kommunikationsbranche, reagierte umgehend mit einer Stellungnahme zum Fachbericht. Wie kaum erstaunlich gibt der Verband den Optionen 4 und 5 den Vorzug, die eine deutliche Erhöhung des Anlagegrenzwerts beinhalten und im Gegenzug einen 5G-Ausbau innerhalb von 5 bis 10 Jahren ermöglichen. Wie es weiter heisst, würden sich die beiden Optionen zudem bezüglich Gesundheitsschutz an den internationalen Richtwerten für Mobilfunkemissionen orientieren und auch neue Massnahmen wie ein Monitoring der Exposition oder die Errichtung einer umweltmedizinischen Beratungsstelle vorsehen. Man erwarte daher von Kantonen und Gemeinden, Bewilligungsgesuche für den 5G-Ausgabe zügig zu behandeln.


Die Gegner eines 5G-Ausbaus haben sich derweil bereits Mitte Oktober formiert und die "Eidgenössische Volksinitiative für einen gesundheitsverträglichen und stromsparenden Mobilfunk" lanciert. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, "die Zwangsbestrahlung der Bevölkerung" zu beenden ("Swiss IT Magazine" berichtete). (rd)


Weitere Artikel zum Thema

Sunrise liefert 5G in 309 Städten und Orten

1. November 2019 - Aktuell versorgt Sunrise 309 Städte und Orte in der Schweiz mit 5G und will bis Ende Jahr eine schweizweite Versorgung sicherstellen. Auf einer interaktiven Karte lässt sich prüfen, wo der High-Speed-Standard bereits zur Verfügung steht.

Anti-5G-Initiative ist lanciert

16. Oktober 2019 - Die Gegner von 5G holen zum Rundumschlag aus. Eine soeben lancierte Initiative würde bei einer Annahme den Einsatz von Funktechnologien zur Sprach- und Datenübertragung massiv einschränken.

5G hat ein Energieproblem

1. August 2019 - 5G hat ein bisher eher wenig bekanntes Problem: Die Technologie ist ein massiver Stromfresser – sowohl bei Endgeräten wie auch bei der Infrastruktur. Die Industrie sorgt sich derweil um Optimierungslösungen.

Schweizer 5G-Netz der Welt weit voraus

27. Mai 2019 - 225 von weltweit insgesamt 239 5G-Antennen für den kommerziellen Gebrauch stehen in der Schweiz. An zweiter Stelle folgt Australien mit 10 Antennen.


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Was für Schuhe trug der gestiefelte Kater?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER