Grosse Preisunterschiede bei Schweizer Internet-Abos
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Grosse Preisunterschiede bei Schweizer Internet-Abos

Die Preise für Internet-Abos in der Schweiz variieren massiv, wie eine Studie feststellt. Gerade die grossen drei Anbieter Swisscom, Sunrise und UPC schneiden im Preisvergleich nicht gut ab.
27. August 2019

     

Die Preisunterschiede bei Schweizer Internet-Anbietern sind riesig, wie eine Studie von "Moneyland.ch" in Zusammenarbeit mit Telco-Experte Ralf Beyeler aufzeigt. In einzelnen Fällen beträgt der Unterschied zwischen dem günstigsten und dem teuersten Angebot deutlich mehr als 100 Prozent. Die Studie unterscheidet zwischen langsamem Internet (mindestens 10 Mbit/s), schnellem Internet (mindestens 100 Mbit/s) und sehr schnellem Internet (Gigabit-Internet, mindestens 1 Gbit/s). In diesen drei Kategorien wurde von jedem Anbieter jeweils das Abo gesucht, welches am besten auf die Zielgruppe passt, diese wurden verglichen.

Beim langsamen Internet für einfache Ansprüche gestaltet sich der Vergleich schwieriger, da viele Anbieter kein Angebot mit sehr schwacher Leistung mehr anbieten. Am günstigsten in dieser Kategorie ist iWay mit Gesamtkosten von 398 Franken pro Jahr, was allerdings nur für vereinzelte Städte gilt. Auf der anderen Seite des Spektrums bewegen sich die grossen Player im Markt: Swisscom ist mit 658 Franken im ersten Jahr 65 Prozent teurer, führt das Angebot aber nicht einmal in seiner Preisübersicht auf. Der teuerste Anbieter ist die Swisscom-Billigmarke Wingo, bei der das erste Jahr (mit Glasfaserkabel ins Haus) 898 Franken kostet. Hinter Wingo folgt übrigens UPC mit 807 Franken im Jahr.


Ein ähnliches Bild zeigt sich beim schnellen Internet mit minimal 100 Mbit/s: Solnet ist mit 578 Franken pro Jahr der günstigste Anbieter, zuoberst in der Preisliste finden sich Quickline (1097.80 Franken), UPC (1047 Franken) und Swisscom (1019 Franken). Und auch bei den Gigabit-Leitungen, die nur mit direkter Glasfaserleitung in die Wohnung verfügbar sind, sind die Preisunterschiede massiv. Hier kommt das günstigste Angebot jedoch von einem grossen Anbieter – nämlich von Salt mit 699.35 Franken im ersten Jahr. Netstream liegt mit 1668 Franken pro Jahr 139 Prozent über dem Salt-Angebot. Während UPC keine Gigabit-Leitung anbietet, liegen Sunrise (1260 Franken) und Swisscom 1139 Franken) ebenfalls eher hoch im Preis für das erste Jahr.

"Moneyland.ch" und Beyeler schlussfolgern, dass sich Herr und Frau Schweizer bisher nicht daran stören, dass bei den grossen Anbietern so viel mehr bezahlt werden muss. "Noch erschreckender sind die hohen Preise von Swisscom und UPC, wenn man bedenkt, dass zwei von drei Schweizer Kunden ein Internet-Abo bei Swisscom oder UPC haben", kommentiert Ralf Beyeler. Die Ergebnisse der Untersuchungen flossen ins Preisrechner-Tool für Internet-Abos ein, welches auf "Moneyland.ch" zur Verfügung steht. (win)


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Kommentare
@d.w. Der grösste Kostenanteil eines Internetanschlusses sind die Fixkosten. Die "Leitung" an sich hat gewisse Grundkosten, dazu kommt die Hardware auf Providerseite, Administration, Marketing. All das kostet gleich viel ob du nun das Grundangebot mit 3mbit hast, oder ein Gigabit. Wieviel Daten du dann durch diese Leitung jagst spielt eine sehr untergeordnete Rolle, die Kosten dafür sind einen Klacks. Ab dem mCAN/PUS/Zentrale hast du Technologien die skalieren extrem gut, und IP Transit ist günstig. Die ursprünglichen Telefonleitungen mögen amortisiert sein, aber irgendwer muss ja die schöne Dividende jedes Jahr zahlen (die Hälfte davon geht an den Bund...), und daneben geht noch ein bisschen Geld ins Mobilfunknetz und FTTS Ausbau. Und wenn du die Router (nicht Modems!) mit der für Swisscom proprietären (die ganze HW ist ja proprietär, und die Software darauf auch) für 10.- bekommst, dann solltest du mal beim Einkäufer der Swisscom anrufen. Last but not least: eigentlich zwingt dich nur noch der Kabler zum Zwangsbundling. Mit inOne hat selbst Swisscom das Zwangsbundling aufgegeben - die Kabler müssten wieder Grundverschlüsseln damit Internet ohne TV geht, was dann wieder ein anderes Problem ist. Was aber z.B. QL im Fiber Netz bietet ist schon nicht mehr zeitgemäss.
Dienstag, 27. August 2019, SS

Zum Kommentar betreffend Quickline: Voraussetzung für ein Internet-Abo ist ein Kabelanschluss eines Quickline-Verbundnetzes. Für diesen Kabelanschluss fallen zusätzliche Kabelgebühren an. Viele Kunden wissen nicht, dass sie diese Kabelgebühren bezahlen. Dies weil diese Gebühren über die Mietnebenkosten abgerechnet werden.
Dienstag, 27. August 2019, Ralf Beyeler

Quickline mit CHF 1097.80 ?? Also ich habe ein 250 Mbit/s Leitung für 55.- pro Monat = 660.- pro Jahr. Natürlich ohne TV usw. aber gehts hier nicht um reine Internetleitungen?
Dienstag, 27. August 2019, MB

Es ist sowieso nicht nachzuvollziehen wieso man für Internet zwischen 400 und über 1'000 fanken ausgeben muss, jedes jahr! man sollte wieder faire abos zum preis vom zwischen 15 und 25.- bekommen, und desweiteren sollte man nicht "gezwungen" werden, auch noch andere Dienste wie telefon oder tv dabeihaben zu müssen, damit es bezahlbar ist. zudem: warum ist swisscom so teuer? die haben eine infrastruktur, welche doch allerlängst bezahlt ist. ein modem kostet keine 10.- im einkauf für diese massen, wird aber mit 200.- verkauft. wir sollten uns alle mal wehren, kündigen wo es geht, damit die telkos mal merken, dass sie nicht nur absahnen können in den oberen etagen, sondern, dass sie auch etwas reales leisten müssen, damit sie geld bekommen.
Dienstag, 27. August 2019, d.w.



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