Postfinance entlässt und baut Services ab
Quelle: Postfinance

Postfinance entlässt und baut Services ab

Bei der Post-Tochter Postfinance wird gewaltig umstrukturiert. Angestellte sollen entlassen und Kontaktcenter geschlossen werden. Dazu will man den Versand von Papierdokumenten einstellen und auf die digitale Verteilung setzen
21. September 2017

     

Ende vergangenen Jahres gab Postfinance bekannt, man werde im Rahmen einer Neuausrichtung dieses Jahr den Personalbestand verringern. Offenbar hat die Post-Tochter jetzt mit der Umsetzung dieser Pläne begonnen. Wie der "Blick" in Erfahrung gebracht hat, läuft seit gestern Donnerstag ein Konsultativverfahren, um die Massnahmen im kommenden Jahr aufzugleisen.

Das Restrukturierungspaket ist laut "Blick"-Recherchen gewaltig und setzt auf verschiedensten Stufen an. So soll nächstes Jahr etwa 40 der 4000 Mitarbeitenden gekündigt werden. Mehrere Hundert Angestellte sollen zudem eine Änderungskündigung erhalten mit teilweise tieferem Lohn und neuem Arbeitsort. Das unter dem Codenamen "Victoria" laufende Sparprogramm sieht ferner eine Reduzierung der angemieteten Bürofläche vor, insbesondere die Kontaktcenter-Standorte St. Gallen, Kriens und Münchenstein sollen zur Disposition stehen und im kommenden Sommer geschlossen werden. Darüber hinaus will man die komplette Belegverarbeitung an die Posttochter Swiss Post Solutions auslagern, wovon an die 120 Mitarbeitende betroffen sind.


Doch auch beim Service für die 3 Millionen Kunden will Postfinance sparen. Ab nächstem Jahr will man auf den Versand von Papierdokumenten verzichten und stattdessen ausschliesslich auf den digitalen Vertriebsweg setzten. Einer Prüfung unterziehen will man last but not least auch die Zahl der Filialen wie auch das Geldautomaten-Netz. (rd)


Weitere Artikel zum Thema

Postfinance verärgert E-Banking-Kunden mit Werbung

26. Juni 2017 - E-Banking Kunden von Postfinance bekommen auf der Startseite seit neuestem Werbung angezeigt. Werbeanzeigen sollten eigentlich nur Nutzer zu sehen bekommen die am Postfinance-Benefit-Programm teilnehmen. Vorübergehen werden diese jedoch allen Kunden angezeigt.

Softwarefehler: Postfinance muss 100'000 Karten austauschen

9. Juni 2017 - Postfinance muss rund 100'000 fehlerhafte Karten ersetzen. Grund dafür ist ein fehlerhaftes Software-Update, das dazu führte, dass mit den betroffenen Karten im Ausland kein Bargeld abgehoben werden kann.

Häufung der Postfinance-Ausfälle stehen in keinem Zusammenhang

3. Februar 2017 - Markus Fuhrer, IT-Chef von Postfinance, spricht im Interview mit dem "Blick" über die anhaltenden Probleme im Bereich Online-Banking.

Kommentare
Hey Joe, das mit der Staatsgarantie ist aber nichts neues, hat Postfinance bereits im Frühling angekündigt... https://www.beobachter.ch/banken/staatsgarantie-bei-postfinance-kein-wort-zum-hoheren-risiko
Donnerstag, 21. September 2017, Tony

Was in den meisten Medien unterging und viel schlimmer ist. Die Postfinance hat die Staatsgarantie verloren. Die Einlagengarantie ist jetzt so tief wie bei jeder Wald- und Wiesenbank. Also wer viel auf den Konten hat, sollte sich vielleicht mal so seine Gedanken machen...
Donnerstag, 21. September 2017, Joe Müller



Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Aus welcher Stadt stammten die Bremer Stadtmusikanten?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER