Wie die User-Experience-Spezialisten der Nielsen Norman Group anhand verschiedener Experimente
festgestellt haben, sind flache Designs bei Benutzeroberflächen massiv weniger Aufmerksamkeit erzeugen als User Interfaces mit auffallenden oder 3D-Elementen.
Für die Studie wurden neun Webseiten jeweils in zwei Varianten abgebildet, die nahezu identisch waren. Bei der einen Site wurden die interaktiven Elemente wie Buttons oder Links in 3D oder mit kontrastreichen Farben dargestellt, bei der anderen in einem flachen Design mit wenig auffallender Farbgebung. Was die inhaltliche Ausrichtung betrifft, so finden sich diverse Themen, von der News-Site bis zum Online-Shop.
Die Testpersonen bekamen darauf Aufgaben zugewiesen, etwa das Auffinden der neuen Titel in einem Buch-Shop oder ein Hotel-Zimmer zu reservieren. Via Eye-Tracking wurde sodann aufgezeichnet, auf welche Site-Elemente die Blicke zuerst fielen und die Testpersonen mussten melden, wenn Sie das Ziel gefunden hatten.
Die selbe Site links mit 3D-Elementen und rechts mit flachem Design. (Quelle: Nielsen Norman Group)
(Quelle: Nielsen Norman Group)
(Quelle: Nielsen Norman Group)
Hier bestand die Aufgabe im Auffinden der Perlen-Ohrringe. (Quelle: Nielsen Norman Group)
(Quelle: Nielsen Norman Group)
(Quelle: Nielsen Norman Group)
Wie die Studie gezeigt hat, benötigten die Testpersonen für das Auffinden der zielführenden Links bei flachen Designs mehr Zeit als bei Oberflächen mit auffälliger Gestaltung. Der zeitliche Mehraufwand betrug im Schnitt 22 Prozent. Auch wurden bei flachen Designs erheblich mehr Elemente anvisiert, bevor das zielführende Element gefunden wurde. Hier betrug das Mehr an durchschnittlich anvisierten Site-Elementen 25 Prozent. Dazu wurden die Ergebnisse mit Heatmaps visualisiert, die Site-Elemente rot kennzeichnen, auf denen lange verweilt wird. Wie die Heatmaps zeigen, verbringen User unnötig viel Zeit bei Elementen, die eigentlich irrelevant sind.
Die Studienverfasser halten abschliessend fest, dass sich der Einsatz flacher Designs dennoch auszahlen kann, insbesondere, wenn die Informationsdichte eher gering ist.
(rd)