Bund stellt IKT-Strategie 2016 bis 2019 vor
Quelle: Informatiksteuerungsorgan des Bundes ISB

Bund stellt IKT-Strategie 2016 bis 2019 vor

Der Bundesrat hat die Informations- und Kommunikationstechnik-Strategie des Bundes 2016 bis 2019 verabschiedet. Im Vordergrund steht die Wirtschaftlichkeit der IKT-Leistungen in den kommenden drei Jahren.
7. Dezember 2015

     

Der Bundesrat hat die Informations- und Kommunikationstechnik-Strategie für die kommende Legislaturperiode vorgestellt. Im Zentrum steht, wie schon bei der Strategie der vergangenen Periode, bereits Aufgebautes weiter zu festigen. Dazu verfolgt der Bund eine aus vier Schlagwörtern bestehende Vision: geschäftsorientiert, integral, verlässlich und fokussiert.

Gemäss Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf bilden die Schwerpunkte der neuen Strategie unter anderem die Etablierung eines durchgängigen Portfolio- und Architekturmanagements auf allen Stufen. Zusätzlich soll die Umsetzung des in der vergangenen Strategie konzipierten Rechenzentren-Verbundes verfolgt werden. Des Weiteren sollen die Steuerung und Führung der IKT konsolidiert und der Fokus auf die erfolgreiche Projektführung wie auch auf den effizienten Betrieb ausgerichtet werden.


Mit der neuesten IKT-Strategie soll in den nächsten vier Jahren die Effizienz der Verwaltungsprozesse gesteigert und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit weiterhin gewährleistet werden. Neue Technologien und der zunehmende Kostendruck sollen für den Bund sowohl Herausforderung wie auch Chance zugleich sein.

Aus der aus vier Schlagwörtern bestehenden Vision ergibt sich ein Rahmen, welcher die Stossrichtungen der nächsten Legislaturperiode definiert. Die Stossrichtungen sollen mitunter helfen, die komplexen Dimensionen der Zusammenarbeit in der Bundesinformatik zu vereinfachen.

Die IKT-Strategie 2016 bis 2019 sieht drei Stossrichtungen bestehend aus den Themen Geschäftsausrichtung der IKT, Steuerung und Führung der IKT und der Erbringung der IKT-Leistungen vor. Momentan sei das Ganze aber noch auf einer sehr konzeptionellen Basis gehalten. Ein entsprechender Masterplan werde aktuell ausgearbeitet und dem Bundesrat voraussichtlich im April 2016 vorgelegt.
Die drei Stossrichtungen sehen gemäss IKT-Strategiepapier des Bundes im Detail folgende Hauptpunkte vor:

1. Geschäftsausrichtung der IKT


Der IKT-Einsatz soll konsequent am Bedarf des Geschäfts ausgerichtet werden, wobei die Bundeskanzlei und die Departemente ihre Geschäftsausrichtung eigenständig gestalten und auslegen. Die Verwaltungseinheiten und ihre Partner sollen IKT-Leistungen erhalten, die ihre Anforderungen zeitnah, sicher, wirtschaftlich und in der geforderten Qualität erfüllen. Darüber hinaus setzt die IKT-Sourcing-Strategie Leitlinien für die interne Leistungserbringung und den Bezug externer Leistungen.

Verfolgte Ziele:

1. Organisationsübergreifende Zusammenarbeit
2. Geschäftsarchitekturen für Fachanwendungen
3. Erfolgreiche IKT-Projekte
4. Schnelle und einfache Beschaffung
5. Bundesweite Supportprozesse
6. IKT-Standarddienste inklusive akzeptiertes Kosten-Nutzen-Verhältnis

2. Steuerung und Führung der IKT

Das bestehende IKT-Steuerungs- und -Führungssystem soll optimiert und auf die Geschäftsausrichtung fokussiert werden. Zudem ist es auf das "Neue Führungsmodell für die Bundesverwaltung (NFB)" abgestimmt. Dabei bestimmen die Departemente und die Bundeskanzlei ihren Bedarf an IKT-Unterstützung selbst. Darüber hinaus wird die Wirkung der IKT-Steuerung optimiert. Ziel ist es, dass der Reifegrad des Funktionsbereichs "Informatik" schrittweise erhöht und dessen Entwicklung transparent und messbar gemacht wird.


Verfolgte Ziele:

1. Die Steuerung und Führung der IKT ist auf eine konsequente Geschäftsausrichtung der IKT optimiert und fokussiert
2. Integrale IKT-Planung und saubere Dokumentation
3. Zweck, Geltungs- und Anwendungsbereich der IKT-Vorgaben sind verständlich und eindeutig dokumentiert
4. Zufriedenheit aller Beteiligten durch partnerschaftliche Beziehungen und Geschäftsmodelle.

3. Erbringung der IKT-Leistungen

Die Leistungsangebote der internen IKT-Leistungserbringer sollen konsequent komplementär fokussiert werden. Die Leistungserbringung soll dann auch departementsübergreifend erfolgen. Somit sollen Synergien und Skaleneffekte genutzt und die Betriebskosten pro Leistungseinheit dauerhaft gesenkt werden. Mit einem übergreifenden Management der Service-Integration soll ein umfassendes, integriertes IKT-Service-Portfolio der extern bezogenen und intern erbrachten IKT-Leistungen aufgebaut werden. Darüber hinaus wird die interne Produktion vermehrt durch extern bezogene IKT-Leistungen ergänzt.


Verfolgte Ziele:

1. Marktfähige Kosten bei vergleichbaren Leistungen
2. Kapazitäten so planen, dass sie mit dem Rechenzentren-Verbund vereinbar sind
3. Departementsübergreifende Planung und Steuerung des bundesweiten IKT-Service-Portfolios


Die ganze IKT-Strategie 2016 bis 2019 des Bundes kann hier eingesehen werden. (asp)


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