Orange: Bis zu 5 Franken für Papierrechnung
Quelle: SITM

Orange: Bis zu 5 Franken für Papierrechnung

Orange Schweiz informiert die Kundschaft aktuell darüber, dass man ab September bezahlen muss, wenn man seine Rechnung weiterhin auf Papier erhalten will. Begründet werden die Gebühren mit dem Umweltschutz sowie der marktüblichen Praxis. Swisscom und Sunrise allerdings verlangen nichts für gedruckte Rechnungen.
14. August 2012

     

Ob sich Orange mit diesem Schritt viele Freunde macht? Das Telekom-Unternehmen informiert die Kunden derzeit darüber, dass man ab September bezahlen muss, wenn man seine Rechnung weiterhin auf Papier erhalten will. Ab dem 1. September wird Orange Kunden, die ihre Monatsrechnung weiterhin auf Papier wünschen, 2 Franken pro Rechnung belasten. Für eine detaillierte Rechnung werden sogar 5 Franken monatlich fällig. Kostenlos gibt es die Rechnung nur noch auf dem elektronischen Weg. Während sechs Monaten erhalten Kunden, welche auf die E-Rechnung umstellen, sogar eine Gutschrift von 2 Franken.


Orange begründet den Schritt mit dem Umweltschutzgedanken – immerhin verschicke man über 9 Millionen Seiten Papier pro Jahr. Gleichzeitig verweist das Unternehmen auf die marktübliche Praxis – also auf Mitbewerber, die ebenfalls Gebühren für Papierrechnungen verlangen. Ein Blick auf die direkte Konkurrenz – sprich Swisscom und Sunrise – zeigt aber, dass beide Unternehmen aktuell kein Geld von Kunden kassieren, die ihre Rechnung auf Papier erhalten möchten.
Sunrise bietet auf den Postpaid-Preisplänen 1 Franken Discount, wenn der Kunde seine Rechnung via E-Mail erhält, verlangt aber keinen Aufpreis für Papierrechnungen. Bei Swisscom ist die Situation so, dass man bei den Bündelangeboten (Vivo Casa) standardmässig nur elektronische Rechnungen verschickt werden. Allerdings erhalten Kunden, die die Rechnung auf Papier wünschen, diese gratis. In Vergangenheit hatte Swisscom schon Geld verlangt für Papierrechnungen – so etwa 1.50 Franken beim Angebot Casa Trio. Allerdings werde Casa Trio nicht mehr aktiv vermarktet, wie Swisscom-Sprecher Carsten Roetz erklärt. "Mit der Einführung der Vivo-Casa-Angebote im Herbst 2010 wurde die Online-Rechnung fester Bestandteil der Bündelangebote. Gleichzeitig haben wir uns entschieden, auf Kundenwunsch eine kostenlose Papierrechnung auszustellen. Das bedeutet: seit Herbst 2010 ist auch für Casa-Trio-Kunden die Papierrechnung nicht mehr kostenpflichtig", so Roetz, der abschliessend verspricht, dass eine Änderung dieser Praxis aktuell nicht vorgesehen sei.

Somit verrechnet nebst Orange einzig noch UPC Cablecom aus dem Telco-Umfeld für die Papierrechnung. Der Kabelnetzbetreiber verlangt seit geraumer Zeit 1.50 für die Papierrechnung und hat dafür vor allem zu Beginn harsche Kritik seitens von Konsumentenschützern geerntet. Auch andere Unternehmen wie Viseca haben im vergangenen Jahr kostenpflichtige Rechnungen auf Papier eingeführt, und damals sind auch Gerüchte aufgetaucht, dass weitere Unternehmen –unter anderem auch Sunrise – dem Beispiel folgen könnten.


Orange nun vergleicht die Gebühr auf die Papierrechnung mit der Kehrichtsack- oder der Recyclinggebühr. "Diese Beispiele zeigen, dass sich Systemwechsel von umweltbelastenden zu umweltschonenden Verfahren leider nicht immer ohne wechselseitige monetäre Anreize umsetzen lassen", so Orange-Sprecherin Therese Wenger gegenüber "Swiss IT Magazine". Ohne Anreize habe man es immerhin geschafft, über 30 Prozent der Kunden von der E-Rechnung zu überzeugen. "Um diesen Anteil jedoch weiter steigern zu können, braucht es jene wechselseitige monetäre Anreize, welche das umweltschonende Verhalten fördern", ist Wenger überzeugt. Sie führt zudem aus, dass die Umstellung Orange auch helfe, Kosten zu sparen. Diese Einsparungen sollen genutzt werden, um vermehrt in umweltschonende Projekte zu investieren, verspricht Wenger. (mw)


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Kommentare
Ich sage es ja nur ungern, jedoch verbraucht eine E-Mail mehr Strom (der von umweltbelastender Atomkraftwerke produziert wird) als die Produktion von Papier. Es ist umweltbelastender das Internet zu brauchen, als Briefe zu versenden! Dazu will Orange einfach Porto sparen, auf die Kosten der Kunden. Ich finde das eine Frechheit, und werde deshalb auf Ende Monat kündigen. Danach wechsle ich zu Sunrise.
Mittwoch, 12. September 2012, Stöff

Endlich. Es wäre jedoch besser, wenn Orange jenen eine Gutschrift von 2.- bzw. 5.- gibt, die die elektronische Rechnung wählen. Bei Swisscom Business ist es umgekehrt: wer die professionelle elekronische Rechnung will, muss 100.- PRO MONAT bezahlen. Die Swisscom druckt aber gratis monatlich 150 Seiten und schickt 80 Briefe... DA BESTRAFT DIE SWISSCOM ALLE KUNDEN, DIE AN UMWELTSCHUTZ DENKEN!!!
Samstag, 18. August 2012, Thomas Schittli

Weil Swisscom nichts richtiges bieten konnte oder wollte, habe ich für meine minderjährige Tochter einen Anschluss bei Orange geordert. Rechnungsempfänger ich. Die ersten 3 Monate hat eine Meldung immer erst geklappt, wenn sie den Anschluss unterbrechen wollten. Natürlich auf das Handy meiner Tochter. Ebenso erhielt sie mehrere Aufforderungen auf ihr Handy, nun endlich die Rechnungen per mail zu akzeptieren. Aber meine Mailadresse haben die bei Orange ja nicht einmal??? Die sind ganz schön modern, die bei Orange. Nur, sie machen Ihre Schulaufgaben nicht. Und dafür wolle sie nun auch noch Geld unter dem Deckmäntelchen des Umweltschutzes. Fehlt nur noch die richtige Bezeichnung: Eine win-win Situation für alle Seiten.
Mittwoch, 15. August 2012, Hans-Werner Schaller

Eine absolute Frechheit!!! Und trotz Vertragsänderung dererseits steht einem natürlich kein ausserordentliches Kündigungsrecht zu. Unglaublich.
Mittwoch, 15. August 2012, Samu

Grosses Kino bei Orange. Wenn man LSV hat zu bezahlen kann aus technischen Gründen keine email Rechnung versendet werde. Die haben ihre Prozesse voll im Griff. Weiterhin gilt alle Telekommunikation Gesellschaften haben eines nicht im Griff. Kommunikation und Organisation.
Dienstag, 14. August 2012, Guido

nun die grossen Vorbilder sind doch unsere Banken. Da wurde schon vor langer Zeit die Gebühr für Papier erhoben - in der gleichen "Salamitaktik". Am Anfang kriegt man etwas, dass man wechselt, dann wird es kostenlos und wer weiss auf einmal kostet es etwas. Heute bezahlen wir ja schon bei Bezügen an Bankomaten von Fremdbanken die entsprechenden Gebühren. :-(
Dienstag, 14. August 2012, Roger

Das schlägt dem Fass den Boden aus und ist eine absolute Frechheit! Die Begründung ist ja wohl der grösste Witz - Orange verschickt doch sonst sehr gerne unnötigen Papierkram (Werbung) - und das gratis... Tschüss Orange!
Dienstag, 14. August 2012, Rosmarie

Den Umweltgedanken mag ich und die elektronische Rechnung mag auch Vorteile haben. Dass jedoch Orange die Ersparnisse in der Administration nur 6 Monate weitergibt und danach nicht mehr ist für mich ein ganz klarer Preisaufschlag (auch wenn er noch so umweltfreundlich verpackt ist) und wird bei mir zur sofortigen Kündigung führen.
Dienstag, 14. August 2012, Hans Meier

Papierrechnung sind nicht nur umweltbelastender sondern auch unbequemer als Rechnungen per E-Mail oder E-Rechnungen direkt übers E-banking denn man kann sich das Couvert öffnen und das abtippen der ESR Nummer ersparren. Das Aufbewahren der Rechnungen braucht viel mehr Platz.... Bin froh können wir uns dies in der Modernen Welt ersparrt! Wilkommen im Jahr 2012 !
Dienstag, 14. August 2012, Patrick Weber

Das passt zum Anbieter, welcher mit JAHREN Verspätung EDGE einführt, komische Preispläne hat und seiner Kunden nicht versteht. Ich bin inzwischen zum Anbieter mit dem besten Netz gewechselt welches dafür UNSÄGLICH überlastet ist... öde Providerlanschaft CH...
Dienstag, 14. August 2012, egal



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