Eine auf Millionen Smartphones installierte Software aus dem Hause Carrier IQ soll Zugriff auf diverse Nutzerdaten wie SMS-Texte oder Google-Suchabfragen haben, wie der System-Administrator Trevor Eckart
aufgedeckt hat. Diverse Hersteller von Smartphones sollen die Software zur Qualitätssicherung auf ihren Geräten installiert haben. Dabei lässt sich die Anwendung, die sich zu tarnen versucht, vom Smartphone-Besitzer nicht deaktivieren. Noch ist allerdings nicht bekannt, ob oder in welchem Umfang die Daten an Dritte weitergegeben werden.
Eckart hatte seine Entdeckung Mitte November veröffentlicht, was Abmahnungen und Unterlassungsforderungen von Seiten Carrier IQ nach sich gezogen hat. Diese wurden zu einem späteren Zeitpunkt dann allerdings mit einer Entschuldigung wieder zurückgezogen. Dabei half sicher, dass sich die US-Bürgerrechtsorganisation Electronics Frontier Foundation zur Unterstützung von Eckart eingeschaltet hatte.
Carrier IQ bemüht sich nun, den Schaden so gering wie möglich zu halten. So teilt die Software-Schmiede mit, dass die Anwendung die Tasteneingabe nicht aufzeichnet und auch die Inhalte von Kommunikationsvorgängen nicht aufzeichne oder übermittle. Ausserdem übermittle man auch keine Daten in Echtzeit.
Noch ist nicht bekannt, auf welchen Geräten die Software installiert ist. Entdeckt hatte Eckart die Anwendung auf seinem HTC Sensation, bei welchem Android als Betriebssystem zum Einsatz kommt. Apple hat mittlerweile gegenüber "All Things Digital" verlauten lassen, dass man das Rootkit seit der iOS-Version 5 nicht mehr verwende – zumindest für die meisten Produkte. Mit künftigen Updates soll die Software dann ganz eliminiert werden. Derweil haben sowohl AT&T als auch Sprint eingestanden, die Software auf Geräte eingespielt zu haben.
(abr)