Fibu-Software-Flut für die Kleinen
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Fibu-Software-Flut für die Kleinen

Das Angebot an Finanzbuchhaltungs-Software ist riesig. Swiss IT Magazine liefert einen Überblick und klärt, welchen Kriterien KMU bei der Auswahl Beachtung schenken sollten.

Artikel erschienen in Swiss IT Magazine 2011/05

     

Das Angebot an Finanzbuchhaltungs-Software (Fibu) in der Schweiz ist relativ gross. Entsprechend schwierig ist es für KMU, sich für eine Lösung zu entscheiden. Nachfolgend liefert Swiss IT Magazine auf zehn Seiten eine umfassende Marktübersicht über die aktuellen Lösungen im Schweizer Markt und möchte damit einen Überblick über das Angebot schaffen und den KMU eine Orientierungshilfe liefern. Die Übersicht hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und konzentriert sich auf Branchen-unabhängige Standalone-Lösungen für kleine und mittlere Unternehmen. Keinen Platz gefunden haben Finanzbuchhaltungen für Vereine und Private sowie die grossen internationalen Anbieter wie Microsoft oder SAP.

Support als wichtiges Wahlkriterium

Fragt man die Anbieter in der Übersicht, auf welche Kriterien Unternehmen bei der Wahl einer Fibu-Software achten sollten, so ist sich ein Grossteil einig, dass nebst dem klassischen Kriterium Preis/Leistung insbesondere auch die Benutzerfreundlichkeit respektive die intuitive Bedienung der Lösung eine Rolle spielen sollte. Ebenfalls wichtige Aspekte, die die meisten Anbieter nennen, sind, nebst der Wahl einer Schweizer Lösung, die Flexibilität und Skalierbarkeit der Software, aber auch Referenzen. So ist man etwa beim Schwerzenbacher Anbieter Soreco überzeugt, dass Referenzen mehr verraten als Verkaufs- oder Prospekttexte.
Ein weiterer Aspekt, der häufig genannt wurde, ist die Supportleistung. Pflichtsupportverträge gibt es in der Marktübersicht nur bei den Anbietern CFO Systems, K&W Software, Soreco, Wilken und teilweise bei Abacus und Sage (für Sage 200). Keine Pflichtsupportverträge kennt Solvaxis, empfiehlt aber solche.
Taucht ein Problem mit der eingesetzten Fibu-Software auf, hat eine Hotline einen hohen Stellenwert. Die Anbieter in der Marktübersicht bieten fast ausnahmslos alle eine Hotline an. Einzig darauf verzichten muss man bei Skip5 und ITExpress, keine Angaben haben zudem Micro Consulting und Selectline Software gemacht. Die Kosten für einen Anruf auf die Hotline variieren indes. So sind die Gebühren bei einigen Anbietern bereits in den Wartungsverträgen enthalten, bei anderen wie Profinance.ch, Dettling Trade und K&W Software kostenlos und bei wiederum anderen bezahlt man pro Stunde einige hundert Franken. In der Regel kostet ein Telefonat zwischen 2.30 und 4.50 Franken pro Minute.

Ebenfalls bieten (fast) alle Anbieter eine Schulung für die Fibu-Software an. Nur Selectline Software und Micro Consulting machen dazu keine Angaben. Und bei Topal Solutions erfolgt die Schulung über Vertriebspartner. Die Kosten für die Schulung variieren stark. Verlangen einige Anbieter um die 200 Franken für einen Tag Schulung, berechnen andere bis zu 1500 Franken pro Tag.
Die günstigsten Lösungen in der Marktübersicht heissen Greencube von Europa3000 und Buspro vom gleichnamigen Unternehmen und sind kostenlos. Die preiswerteste, bezahlpflichte Fibu-Software Q3 Buchhaltung Standard stammt von Q3 Software und schlägt mit 99 Franken zu Buche. Mit 11’000 Franken bietet derweil Diamant Software die teuerste Finanzbuchhaltungs-Lösung der Übersicht. Allerdings muss hierbei erwähnt werden, dass in diesem Preis die Debitoren- und Kreditorenbuchhaltung inbegriffen sind, was bei manch anderem Anbieter noch separat verrechnet wird. Stellt man die beiden Fibu-Lösungen gegenüber, wird denn auch der Grund für den Preisunterschied ersichtlich: Der Leistungsumfang der Diamant-Software ist markant grösser. So muss man bei der Q3-Software auf Fremdwährungen verzichten, während die Diamant-Lösung beliebige unterstützt. Weiter bietet die Fibu aus dem Hause Diamant Funktionen wie Sammel- und Storno-Buchung, automatische Zinsberechnung, transistorische Rückbuchung, überlange Geschäftsjahre oder den Datenaustausch mit dem Treuhänder, um nur einige zu nennen. Solche Funktionen sucht man bei der günstigeren Lösung vergeblich. Ausserdem bietet die Q3-Lösung Unterstützung für zwei Mandanten, während mit der Diamant-Software 999 Mandanten betreut werden können.

Finanzbuchhaltung erobert die Cloud

Auch in der Sparte Finanzbuchhaltungs-Software geht der Trend in Richtung Cloud. Software as a Service (SaaS) wird denn auch von vielen Anbietern als nächster Entwicklungsschritt genannt (mehr dazu auf S. 48). Weiter gehen die Anbieter davon aus, dass reine Fibu-Lösungen bei KMU immer weniger gefragt sind. Vielmehr gehe der Trend in Richtung Integration zu einer vollen ERP-Lösung. Und auch das Thema Mobilität scheint vor Fibu keinen Halt zu machen. Diverse Anbieter der Übersicht konstatieren, dass auch die Finanzbuchhaltungs-Software heutzutage mitreisen müsse und daher auch für den Einsatz auf Smartphones oder Tablets optimiert werden sollte. Weiter arbeiten viele Anbieter daran, die Zusammenarbeit zwischen Treuhänder und Mandaten zu vereinfachen (mehr dazu auf S. 50), sind sie doch überzeugt, dass diese Schnittstelle immer wichtiger wird. (abr)


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