Wie ist es um die IT-Sicherheit bei kleinen und mittleren Unternehmen bestellt?Heike Krannich, Microsoft Schweiz: Grundsätzlich gelten bei Unternehmen jeder Grösse dieselben Anforderungen an die IT-Sicherheit: Es geht um den geeigneten, zuverlässigen, effektiven und wirtschaftlichen Schutz von Geschäftsinhalten, -abläufen, -daten sowie aller beteiligten Personen. Bei KMU ist dieser Schutz oft historisch gewachsen und weniger konzeptionell übergreifend aufgebaut. Die einzelnen PCs und Server werden in der Regel durch Firewall und Antiviren-Software gegen Gefahren von Aussen geschützt. Aber die Gefahren, die innerhalb der Unternehmung durch bewusstes oder unbewusstes Wirken von Personen entstehen, werden meist unterschätzt.
Eigentlich sind diese Aspekte ja auch schon seit langem bekannt. Warum gibt es immer noch Schwachpunkte?Die Schwachpunkte liegen weniger in den heute verfügbaren Sicherheitstechnologien, als vielmehr im Zusammenspiel von Technik, Prozess und Mensch. Oft fehlt es an spezifischem Know-how, das zwingend erforderlich ist. Das ist nicht verwunderlich, denn letztendlich ist die Bereitstellung von IT-Infrastrukturen und damit auch IT-Sicherheit nicht das Kerngeschäft der meisten KMU. Aber: Je nach Geschäftsinhalt und Erfolg des Unternehmens kann unzureichende IT-Sicherheit schwerwiegende Folgen haben – auch für kleine und mittlere Unternehmen.
Inwiefern gibt es neue Gefahren durch mobile Geräte, Cloud Computing und soziale Netzwerke, und wie können sich Unternehmen dagegen wappnen?Neue IT-Szenarien oder Technologien folgen heute einem veränderten Kommunikationsanspruch. Sie bringen neue Gefahren hervor und erfordern neue Sicherheitsmechanismen. Mobile Geräte jeder Art müssen beispielsweise durch PIN-Eingabe oder Verschlüsselung so geschützt werden, dass Unberechtigte nicht darauf zugreifen können. Bei der Nutzung sozialer Netzwerke sollten der Schutz der Persönlichkeit und der Datenschutz im gesunden Verhältnis zur uneingeschränkten Kommunikation stehen. Hier trägt aktuell überwiegend der Benutzer selbst die Verantwortung. Dem Unternehmen obliegt die kontinuierliche Aufklärung über die Risiken, sodass keine firmeninternen Informationen in sozialen Netzwerken landen.
Cloud Computing ist unter dem Aspekt der IT-Sicherheit speziell für kleine und mittlere Unternehmen eine sehr interessante Möglichkeit. Gut betriebenes Cloud Computing bietet beim Vergleich mit dem Management einer eigenen IT-Sicherheitslösung Vorteile im Kosten-Nutzen-Verhältnis. Der Cloud-Computing-Anbieter stellt im Rahmen seines Kerngeschäftes adäquate IT-Sicherheitsmechanismen bereit. Das können die meisten KMU so nicht leisten. Damit ergibt sich für das Unternehmen, das Cloud Computing nutzt, die Chance, auf Basis modernster IT-Technologie und neuester und aktueller IT-Sicherheit das eigene Geschäft zu entwicklen und sich hierauf zu konzentrieren.
Heike Krannich ist Product Marketing Manager Security & System Center bei Microsoft Schweiz.
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