SAP wusste Bescheid über Datendiebstahl

Der Datenklau-Prozess zwischen Oracle und SAP respektive dessen ehemaliger Tochter Tomorrownow steht kurz bevor. Nun gibt das SAP-Management erstmals zu, von den Verstössen gewusst zu haben. Oracle will das Verfahren aufschieben.
29. Oktober 2010

     

Seit März 2007 liefern sich Oracle und SAP einen Rechtsstreit. Der Datenbankspezialist bezichtigt die mittlerweile geschlossene SAP-Tochter Tomorrownow des Datendiebstahls (Swiss IT Magazine berichtete). Anfang November beginnt nun der Prozess, im Rahmen dessen auch der ehemalige SAP-Co-Chef und heutige HP-CEO Léo Apotheker aussagen muss (Swiss IT Magazine berichtete).


In einer Eingabe an das US-Gericht hat SAP nun kurz vor Prozessbeginn zugegeben, vom Datendiebstahl gewusst zu haben. Bereits im August hatte SAP die Vorwürfe von Oracle nicht mehr bestritten, aber klar betont, von den Vorgängen bei Tomorrowno nichts gewusst zu haben.


Mit dem jetzigen Eingeständnis will SAP das Verfahren verkürzen. Oracle wolle den Prozess und den Medienzirkus nutzen, um seinen Wettbewerbern zu schaden. Ausserdem solle die Zeit zur Darstellung des Falles für jede Seite von 36 auf 20 Stunden reduziert werden, fordern die Walldorfer weiter.


Derweil beantragt Oracle die Verschiebung des Prozessbeginns um drei Tage, da man erst jetzt vom Sinneswandel bei SAP erfahren habe und seine juristische Strategie nun klären müsse. Die Walldorfer lehnen eine Aufschiebung allerdings ab.

(abr)


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