Zwei Google-Anfragen verbrauchten gleich viel Strom wie einen Kessel Teewasser heisszumachen, meint die "New York Times" in ihrer letzten Sonntagsausgabe. Der Artikel beruft sich auf eine Studie des Harvard-Physikers Alex Wissner-Gross und stellt fest, der Energieverbrauch pro Anfrage entspreche einem CO2-Ausstoss von 7 Gramm.
Im offiziellen Firmenblog widerspricht
Google dieser Schätzung vehement. Die genannte Zahl sei "um ein Vielfaches zu hoch". Google betreibe die energieeffientesten Rechenzentren der Welt. Eine Anfrage sei in 0,2 Sekunden erledigt und beanspruche nur ein paar Tausendstelsekunden Rechenzeit. Insgesamt - also inklusive dem Aufwand zum Erstellen und Instandhalten der Suchindizes - liege der Energieverbrauch pro Google-Anfrage bei 0,0003 Kilowattstunden oder 1 Kilojoule. Auf den CO2-Ausstoss umgerechnet entspreche dies 0,2 Gramm.
Inzwischen hat sich der zitierte Harvard-Professor ebenfalls zum Sunday-Times-Artikel geäussert und wundert sich über die Aussagen, die ihm zugeschrieben werden. Er habe nie namentlich von Google gesprochen, sondern nur allgemein errechnet, dass beim Websurfen pro Sekunde 20 Milligramm CO2-Ausstoss anfallen. Auch das Beispiel mit dem Teekessel stamme nicht von ihm, sondern sei von der Times erfunden - er wisse nicht, woher diese Statistik komme. Er stehe aber nach wie vor zu den Aussagen, die der Times-Artikel ebenfalls zitiert: Eine Google-Suche habe definitiv ökologische Auswirkungen, und Google betreibe weltweit riesige Rechenzentren, die sehr viel Energie verbrauchen.
(ubi)