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IBM-VP schiesst gegen ooXML

Weil die ooXML-Implementation von Office 2007 sicher nicht dem künftigen ISO-Standard entspreche, solle man lieber das alte Office-Format oder am besten gleich ODF verwenden, meint IBMs Bob Sutor
24. Januar 2008

     

Der hitzige Streit um ooXML und ODF reisst nicht ab: Seine Dokumente heute im ooXML-Format zu sichern, sei ziemlich riskant, wenn man sie auch in ein paar Jahren noch lesen wolle. Dies meint Bob Sutor, bei IBM als Vice President für "Open Source and Standards" zuständig.


Erstens entspreche die offizielle, bei der ISO zur Standardisierung eingereichte ECMA-Spezifikation von ooXML keineswegs dem, was Microsoft in Office 2007 implementiert habe. Wer Office-Dokumente mit eigenen Anwendungen verarbeiten wolle, müsse deshalb Office 2007 per Reverse-Engineering knacken oder mit Interoperabilitätsproblemen rechnen.



Zweitens sei die Spezifikation samt allen Microsoft-seitigen Kommentaren ganze 6000 Seiten lang. Im Lauf des Standardisierungsprozesses würden dazu noch die Kommentare zahlreicher weiterer Beteiligter kommen. Neue Ideen könnten dazukommen, aktuell als wichtig eingestufte Features wegfallen. Kurz: Heute wisse eigentlich noch niemand, wie ein ISO-standardisiertes ooXML-Format im Detail aussieht - "niemand hat auch nur einen blassen Schimmer davon".


Sutor empfiehlt als Alternative natürlich zuvorderst das bereits standardisierte ODF - und wenn man schon ein Microsoft-Format verwenden müsse, solle man doch bitte das traditionelle binäre Office-Format nehmen. Für Sutor ist die ooXML-Implementation in Office 2007 nämlich schon so gut wie tot. (ubi)


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