Walt Mossberg, bestbekannter Kolumnist im "Wall Street Journal", war von Linux als Betriebssystem für den allgemeinen Einsatz noch nie überzeugt. Linux habe schon immer mehr technisches Wissen erfordert als Windows oder Mac OS X. Auch ein gewisser Hang zum Basteln sei nötig. Auf vielfache Empfehlung hat sich Mossberg nun die neueste Ubuntu-Ausgabe zur Brust genommen, und zwar in Form eines Dell-Notebooks mit vorinstalliertem Betriebssystem und aus der Warte eines durchschnittlichen PC-Anwenders.
Das Fazit von Mossbergs aktueller "All Things Digital"-Kolumne: Linux sei selbst in der vergleichsweise polierten Variante Ubuntu nach wie vor nicht frei von Ecken und Kanten. Die Oberfläche wirke zwar äusserlich ähnlich wie Windows oder Mac OS X, es gebe aber eine Fülle von kleinen Problemchen, die den Durchschnitts-User rasch frustrierten. Mossberg stört es zum Beispiel, dass er zum Abspielen von MP3-Files zuerst einmal den passenden Codec vom Internet herunterladen musste. Auch gebe es kein Kontrollfeld für das Trackpad - es sei viel zu empfindlich eingestellt, so dass er ständig unabsichtlich Programme gestartet und Dateien geöffnet habe. Der durchschnittliche PC-Anwender wolle aber seinen Computer einfach nur nutzen und nicht dauernd in meist ziemlich technisch gehaltenen Online-Foren herumstöbern, um solche Probleme zu lösen.
(ubi)